Die BayWa r.e. renewable energy GmbH (BayWa r.e.) hat den Betrieb einer der größten Biomethananlagen Deutschlands übernommen: die R&S Energy mit Sitz in Horn-Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen). Ziel ist es, gemeinsam den Betrieb weiter zu optimieren und zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Geplant ist unter anderem eine stufenweise Erhöhung der jährlichen Biomethan-Einspeisung von derzeit 60 Gigawattstunden (GWh) auf bis zu 80 GWh und mehr. Letzteres entspricht in etwa dem jährlichen Standard-Flottenverbrauch von etwa 170 auf LNG umgerüsteten Schwerlast-Lkw (120.000 km/a Fahrleistung).
Gas, Strom und Wärme
Die Biomethananlage Horn-Bad Meinberg wurde 2007 unter der Federführung des Gründers, Geschäftsführers und bisherigen Eigentümers Dr. Ralph Sutter errichtet weiterentwickelt. Neben der Einspeisung in das öffentliche Gasnetz wird das produzierte Biogas auch zu zwei regionalen Blockheizkraftwerken befördert. Der dort erzeugte Strom wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist, die ausgekoppelte Wärme versorgt diverse lokale Abnehmer, wie eine Klinik, eine Seniorenresidenz sowie ein Thermalbad.
Vorbereitung auf Post-EEG-Phase
BayWa r.e. hat die R&S Energy vor Kurzem übernommen, setzt den Betrieb mit der derzeitigen Belegschaft fort und verfolgt das langfristige Ziel, die Anlage fit für künftige, von der Europäischen Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) geprägte, Marktanforderungen zu machen. Dabei soll es insbesondere um den Einsatz von Reststoffen gehen, die der Vermeidung von Tank-Teller-Konkurrenz und der effektiven Minderung von Treibhausgas-Emissionen dienen soll. Im Vergleich zu traditioneller Gülleausbringung (CO₂, Methan, Lachgas) sind laut RED II Emissionsgutschriften von mehr als 100% möglich, wenn es gelingt, entsprechende Stoffe in modernen Biogas-Betrieben einzusetzen. Mit diesen Umplanungen hat BayWa r.e. im Wesentlichen die stark wachsende Nachfrage-Entwicklung im Bereich nachhaltiger Kraftstoffe im Blick.