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Vorzeitiger Kohleausstieg

BEE warnt: Wasserstoff-Kraftwerke von RWE sind unnötig

RWE hat angekündigt, im Braunkohlerevier im Rheinland Gaskraftwerke für 3000 MW bauen zu wollen. Der BEE begrüßt die schnellere Energiewende im wichtigen Kohlerevier, sieht aber auch Risiken.

Lesezeit: 3 Minuten

Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck, NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und der RWE-Vorstandsvorsitzende Markus Krebber haben bekannt gegeben, dass der Braunkohleausstieg im Rheinischen Revier um acht Jahre auf 2030 vorgezogen werden soll. RWE will dafür 1.000 Megawatt (MW) erneuerbare Energien im Braunkohlerevier aufbauen. Auch sollen 3.000 MW H2-Gaskraftwerksleistung aufgebaut werden. „Die Vermeidung von 280 Mio. t CO₂ durch den vorgezogenen Kohleausstieg ist ausdrücklich zu begrüßen. Allerdings stecken enorme Risiken in den vorgestellten Planungen“, warnt BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter. „Wichtig für Akzeptanz und breite Beteiligung bei der Energiewende ist die Akteursvielfalt. Deshalb müssen für alle Akteure die Bedingungen für erneuerbare Energien mit schnelleren Genehmigungen, weniger bürokratischen Hemmnissen und geeigneten Flächen verbessert werden.“

Forderungen des Landesverbandes

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Der BEE unterstützt dabei die Forderungen des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE NRW), dass besonders auch die Landesregierung gefragt ist: Die Situation in der Gasversorgung und der aus Klimaschutzgründen nur vorübergehend zulässige Mehreinsatz von Braunkohle für die Verstromung machen es laut LEE erforderlich, dass alle Hindernisse und Verzögerungen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien umgehend beseitigt werden. „Die NRW-Landesregierung ist jetzt umso mehr gefordert für einen beschleunigten Ausbau aller Erneuerbaren Energien zu sorgen“, resümiert Reiner Priggen, der Vorsitzende des LEE NRW.

Bedarf an Wasserstoffturbinen ist gering

Das gelte neben dem Aufbau von Solar- und Windkraftanlagen auch für die flexibel steuerbaren Einheiten. „Die BEE-Studie Klimaneutrales Stromsystem hat gezeigt, dass der Bedarf an Wasserstoff (H₂)-Gasturbinen für die Versorgungssicherheit gering ist. Die Nutzung des breiten Portfolios an flexibel steuerbaren Erzeugern wie Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie, KWK und Speichern zum Ausgleich von Sonne und Wind reduziert die Notwendigkeit des teuren Neubaus von H2-Gaskraftwerken und der entsprechenden Infrastruktur (u.a. in H₂-Gasleitungen und H₂-Gasspeicher) erheblich“, sagt Peter. Es käme hinzu, dass eine H₂ -Gasturbine bei geringen Volllaststunden (in der BEE-Studie bei ca. 500 h/a) im Durchschnitt Gestehungskosten von ca. 300 €/MWh habe und Preisspitzen von über 1.000 €/MWh verursachen kann. „Das birgt enorme Risiken, die heute schon zu berücksichtigen sind“, warnt Peter.

Wasserstoff muss „grün“ sein

Weiterhin sei zu gewährleisten, dass der Wasserstoffaufbau in Deutschland von Anfang an grün sei, also aus erneuerbaren Energien stammen. „Der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft, der bis 2030 nur zu 50 % grün ist und erst 2035 vollständig aus erneuerbaren Energien erzeugt werden soll, wie von RWE angekündigt, verkennt die andauernde Erdgasknappheit und schafft teure Lock-in-Effekte. Das knapper werdende Erdgas kann nicht durch LNG-Gas ersetzt werden. Die Energiewende muss deshalb schneller gehen.“ Die Biogaspotenziale seien längst noch nicht ausgeschöpft, hier müssten besonders auch die Begrenzungen im BauGB wegfallen, fordert Peter.

Chancen der dezentralen Erzeugung

Erneuerbare Energien haben laut Peter wie keine andere Technologie die Möglichkeit, dezentral und verbrauchsnah Strom zu produzieren. Auch böten sie das größte Leistungsspektrum in der Energieerzeugung. Von wenigen Watt eines Solarmoduls auf dem Dach bis hin zu großen Wind- und Solarparks im Bereich von über 100 MW könne sich die Erzeugung an die Gegebenheiten anpassen. Das ermögliche große Einsparungen im Netzbetrieb als auch beim kostenintensiven Redispatch. Dies müsse auch im NRW-Braunkohlerevier berücksichtigt werden.

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