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Bioenergie bald teurer als Solarstrom

Die Absenkung der Solarstromvergütungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und eine gegenläufige Entwicklung im Bereich Biomasse dürften dafür sorgen, dass Biogasanlagen schon bald zur kostspieligsten Form der erneuerbaren Energien werden.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Absenkung der Solarstromvergütungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und eine gegenläufige Entwicklung im Bereich Biomasse dürften dafür sorgen, dass Biogasanlagen schon bald zur kostspieligsten Form der erneuerbaren Energien werden. Das ergibt sich aus der Branchenentwicklung, gilt allerdings nur für den Preis pro Kilowattstunde (kWh) der neu ans Netz gehenden Anlagen. So ist seit der EEG-Novelle im Jahr 2009 der an EEG-Vergütungen gezahlte Preis pro Biomasse-kWh trotz der im Gesetz vorgesehenen Degression gestiegen - weil der Anlagenzubau vor allem in den Bereichen mit hoher Vergütung stattfand, so bei Anlagen, für die der Güllebonus in Höhe von 4 Cent/kWh für Anlagen bis 150 KW fällig wird.


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Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Ulrich Kelber , sprach gegenüber dem Presse- und Informationsdienst AGRA-EUROPE vor diesem Hintergrund davon, dass Bioenergie "allmählich die teuerste" unter den erneuerbaren Energieformen wird. Er befürwortet, "auch an der Höhe der Vergütung etwas zu tun". Kelber war in der Großen Koalition mitverantwortlich für die aktuellen, 2008 beschlossenen und 2009 in Kraft getretenen Einspeisesätze, die für Biogas eine leichte Anhebung des Bonus für nachwachsende Rohstoffe um 1 Cent auf 7 Cent/kWh und für Solarstrom eine moderate Absenkung der Vergütung vorsahen, die aufgrund des Preisverfalls bei den Modulen mittlerweile von der schwarz-gelben Koalition für Neuanlagen nochmals nach unten korrigiert wurde. Kelber betonte, man habe seinerzeit den später einsetzenden Preisdruck nicht voraussehen können.


Solar- bald billiger als Haushaltsstrom


Der SPD-Fraktionsvize im Bundestag setzt sich nun für eine gestaffelte Absenkung der Einspeisesätze für die Solarenergie ein und erwartet auf dieser Basis, dass ab 2013 für kleine, auf Dächern installierte Photovoltaikanlagen nur noch eine Vergütung von rund 23 Cent/kWh fällig wird. Das würde bedeuten, dass es für neu ans Netz gehende alternative Stromproduzenten bald billiger wird, ihre regenerativ erzeugte Elektrizität selbst zu verbrauchen, statt Haushaltsstrom aus dem Netz zu kaufen.


Anders sieht es bei der Bioenergie aus, wo angesichts hoher Getreidepreise Unionsabgeordnete und der Fachverband Biogas (FvB) darauf drängen, den Nawaro-Bonus bei 7 Cent/kWh zu belassen, und die Anlagenbauer Mehrkosten durch staatliche Auflagen beklagen. Fakt bleibt aber auch, dass gemessen an den EEG-Vergütungen die Solarenergievergütung bislang der größte Kostentreiber für die Verbraucher war. Im Jahr 2009 steuerte die Photovoltaik laut Angaben der Bundesnetzagentur 9 % des Stroms aus erneuerbaren Energien bei, beanspruchte aber 30 % der Einspeisevergütungen. Für EEG-Biomasseanlagen wurden 34 % der Vergütungen bezahlt. Biogas- und Holzkraftwerke steuerten dafür 31 % des Stroms aus erneuerbaren Energien bei. Billigmacher unter den erneuerbaren Energien war hingegen die Windkraft mit einem Anteil an den Einspeisevergütungen von 31 % und einem Beitrag zur Energieversorgung aus regenerativen Quellen von 51 %.


Landwirte können die Gewinner sein


Kelber betonte gegenüber AGRA-EUROPE, die Biomasse habe im Energiemix nach wie vor Zukunft. Gleichzeitig kritisierte er aber Fehlentwicklungen wie eine Tendenz zu Monokulturen, Auswirkungen auf die Pachtpreise und Ineffizienzen. Am schwersten werden CDU und CSU laut Einschätzung des Oppositionspolitikers Eingriffe bei der Tendenz zu Mais-Monokulturen fallen. Durch solche Vorgaben wäre nach Einschätzung des SPD-Fraktionsvizes ein Präzedenzfall geschaffen, der dann später auf die gesamte Landwirtschaft durchschlagen würde. Kelber erwartet in diesem Punkt einen Grundsatzstreit.


Ein gutes Zeugnis stellte er Biogas mit Blick auf die Biokraftstoffnutzung aus, wo der gasförmige Kraftstoff besser sei als flüssige Alternativen. Wegen der wichtigen Rolle von Biogas zum Ausgleich schwankend zur Verfügung stehender erneuerbarer Quellen wie Sonne und Wind verlangt Kelber einen Speicherbonus für Biogas in Höhe von 2 Cent/kWh. Hier war eine Einigung zu Zeiten der Großen Koalition an unterschiedlichen Vorstellungen von Union und SPD gescheitert. In der Energieversorgung der Zukunft haben die Bauern laut Kelber die Chance, die Gewinner zu sein. Schließlich sei das Energieangebot pro Einwohner auf dem Land größer als in der Stadt (AgE).

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