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Klimaschutz

Bioenergie-Plantagen schlecht für die Artenvielfalt

Eine Studie der Technischen Universität München (TUM) zeigt, dass eine massive, weltweite Ausweitung der Anbauflächen für Energiepflanzen die Lebensräume von Wirbeltieren ähnlich negativ beeinflussen könnte wie der Klimawandel.

Lesezeit: 3 Minuten

Eine Begrenzung des Klimawandels nützt auch der Natur, denn er ist eine der Ursachen für das Artensterben. Ein aktuell verbreiteter Ansatz dazu ist es, mehr Energie aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais, Raps, Ölpalme und Co. statt aus fossilen Rohstoffen zu gewinnen.

Doch großflächige Bioenergie-Plantagen könnten die Artenvielfalt stärker schaden als der Klimawandel. Das ist das Fazit einer Studie von Forschenden des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, der Technischen Universität München (TUM) und der Durham University aus England. „Um den Klimawandel damit wirksam zu begrenzen, müssen wir bis 2100 auf circa 4,3 Prozent der globalen Landflächen Bioenergie-Pflanzen anbauen – das entspricht fast der 1,5-fachen Fläche aller EU-Länder zusammen. Damit schaden wir der biologischen Vielfalt in diesen Gebieten gravierend", so Dr. Christian Hof, der die Studie am Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum Frankfurt durchführte und jetzt an der TU München forscht.

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Globale Auswirkungen auf die Artenvielfalt

Hof und sein Team verglichen zwei Szenarien miteinander: ein Szenario mit maximaler Bioenergie-Nutzung, welches einer Begrenzung der Erwärmung um circa 1,5 Grad entspricht, und ein Szenario mit minimaler Bioenergie-Nutzung und einem Temperaturanstieg um etwa 3 Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitraum bis 2100.

Die Ergebnisse überraschen: „Ob sich die Temperatur bis 2100 um 1,5 oder 3 Grad erhöht: Rund 36 % der Lebensräume von Wirbeltieren sind entweder durch den Klimawandel oder die neue Landnutzung infolge des Anbaus von Bioenergie-Pflanzen massiv gefährdet. Die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt sind also vergleichbar", erklärt Dr. Alke Voskamp vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum.

"Massiver Ausbau von Bioenergie ist der falsche Weg“

Für Hof und sein Team lässt die Studie nur einen Schluss zu: „Der Klimawandel ist nach wie vor eine der größten Bedrohungen für die biologische Vielfalt und muss möglichst auf 1,5 Grad Temperaturerhöhung begrenzt werden. Wie unsere Studie zeigt, ist die Bioenergie und die massive Ausweitung der Anbauflächen hierfür aber der falsche Weg. Wir müssen stattdessen stärker daran arbeiten, Energie einzusparen."

Weitere Informationen:

Die Studie ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes BioSzen1punkt5 im Programm "Förderung erweiterter und verbesserter wissenschaftlicher Grundlagen für den IPCC-Sonderbericht zu 1,5°C globale Erwärmung (SR1.5). Sie wurde außerdem gefördert mit Mitteln des Bayerischen Wissenschaftsministeriums (bayklif) und im Rahmen der Jungen Akademie.(Link zu der englischsprachigen Studie: https://www.pnas.org/content/early/2018/12/05/1807745115)

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