In Ihren Bemühungen, unabhängig von russischem Gas zu werden, lasse die EU-Kommission die Bioenergie außer Acht. Das haben 16 Verbände der Bioenergie sowie Land- und Forstwirtschaft vergangene Woche in einem Schreiben an EU-Parlamentarier und die Bundesregierung kritisiert.
Branche ist „irritiert und besorgt“
Die Verbände zeigen sich in dem Brief, der top agrar vorliegt, „irritiert und besorgt, dass die Kommunikation der EU-Kommission das Potential der Bioenergie zur Erhöhung des Selbstversorgungsgrads nicht erfasst.“ Hintergrund des Schreibens ist die für den 18. Mai von der EU-Kommission geplante Vorlage einer Energiestrategie, die auf der am 8. März veröffentlichten „REPowerEU“-Mitteilung aufbauen soll.
Verkehr und Wärme sind Schlüsselbereiche
In ihren Plänen lasse die EU-Kommission vor allem die Beiträge der Bioenergie für den Verkehrs- und Wärmebereich außer Acht, so das Verbändebündnis. Denn gerade dort liege großes Potential: So leiste die Bioenergie im Verkehrsbereich einen Beitrag von rund 87 %, im Wärmebereich von rund 86 % und im Strombereich von rund 22 % der erneuerbaren Energien in Deutschland.
35 Mrd. Kubikmeter: Biomethan-Ziel „begrüßenswert und realistisch“
Das Ziel, die Biomethanproduktion in der EU bis zum Jahr 2030 auf 35 Mrd. m3 auszuweiten, begrüßen die Verbände der Bioenergiebranche und halten es für realistisch. Dieses Ziel müsse die EU nun rechtlich bindend verankern, etwa in der erneuerbaren Energien-Richtlinie der EU.
Zu den Unterzeichnern des Schreibens zählen die AGDW – Die Waldeigentümer e.V., der Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE) und der Deutsche Bauernverband e.V. (DBV) sowie 13 weitere Verbände aus Land-, Forst- und Energiewirtschaft.