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topplus Bundesförderung für effiziente Gebäude

Bioenergieverbände kritisieren Kahlschlag bei der Förderung von Holzheizungen

Mit hohen Anforderungen an Effizienz und Emissionen und einer gekoppelten Solarpflicht macht die Bundesregierung die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) für Holzheizungen unattraktiv.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Bundesregierung droht mit ihren Planungen zur Umgestaltung der Förderung beim Heizungstausch die Energiewende im Gebäude zu stoppen. Nachdem die Bundesregierung im Sommer bereits die Mittel für die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) stark gekürzt hat, könnten ab 1. Januar 2023 wegen hoher technischer Anforderungen und einer verbindlichen Solarpflicht moderne Feuerungen auf Holz- und Pelletbasis komplett von der Förderung ausgenommen werden. Hausbesitzer könnten beim Heizungstausch nicht mehr unter allen für sie geeigneten Lösungen frei wählen, wenn sie eine Förderung für die Investition benötigen. „Holz- und Pelletfeuerungen haben bislang den Löwenanteil der CO₂-Einsparungen erbracht und dies zu moderaten Kosten, wie die hohe Nachfrage bei Hausbesitzern in den letzten Jahren gezeigt hat. Mit dem aktuellen Vorschlag überzogener Anforderungen an Effizienz und Emissionen, zusammen mit einer gekoppelten Solarpflicht, droht das zuständige Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) diese Erfolgsgeschichte nun zu beenden“, kritisieren der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie, der Deutsche Energieholz- und Pelletverband, der Fachverband Holzenergie, die Initiative Holzwärme und der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik.

Kontraproduktiv für Klimaschutz

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Dabei übersähe die Bundesregierung, dass hierunter vor allem finanzschwache Besitzer älterer, ungedämmter Gebäude leiden würden. Die Branchenverbände sagen für die Energiewende damit eine soziale Schieflage voraus und fordern das BMWK auf, die Anforderungen für die Förderfähigkeit von Holz- und Pelletfeuerungen nicht zu ändern. „Die verschärften technische Anforderungen in der BEG sind kontraproduktiv für den Klimaschutz und eine sozialverträgliche Wärmewende. Es ist auch finanzpolitisch unverständlich, denn dem Bund drohen aktuell weitere Strafzahlungen an die EU, wenn die Klimaziele im Gebäudesektor auch in den nächsten Jahren verfehlt werden“, warnen die Verbände.

In den letzten Jahren wurden viele alte Ölheizungen durch moderne Holzfeuerungen heimischer Herstellung ausgetauscht. Dieser Entwicklung droht mit den geplanten neuen Förderbestimmungen beendet zu werden. Die Wahl der Hausbesitzer würde, für den Fall, dass sie sich für Holz- und Pelletkessel entscheiden, vor allem auf technisch rudimentäre Feuerungen fallen, die bei gesetzlichen Vorgaben in Sachen Effizienz und Luftreinhaltung allenfalls den gesetzlichen Mindeststandard einhalten.

Wälder nutzen – Klima schützen

Ungemach droht auch aus der EU. Mit einem Brief an die EU-Kommission, den Rat und das Parlament haben in der vergangenen Woche über 600 Unterzeichnende, darunter 550 Wissenschaftler, die Institutionen auf, die nachhaltige Waldbewirtschaftung und Holznutzung als Pfeiler des europäischen Klimaschutzes zu erhalten und zu fördern. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) unterstreicht die Bedeutung der Holzverwendung für das Erreichen der Klimaziele und fordert eine konsistente Klimaschutzpolitik innerhalb der EU.

„Dass die EU angesichts des voranschreitenden Klimawandels zunehmend auf die Stilllegung großer Waldflächen setzt, ist Zeichen einer fehlgeleiteten Politik, welche den Klimaschutz ausbremst und die Potenziale der nachhaltigen Holzverwendung zu verschenken droht“, kommentiert Julia Möbus, Geschäftsführerin des DeSH. „Die breite Unterstützung für den heute übergebenen Brief macht erneut deutlich, dass sich die EU auf einem Irrweg befindet und dass die nachhaltige Waldbewirtschaftung, die stoffliche und auch die energetische Nutzung von Holz für den Klimaschutz entscheidend sind.“

Klimaschutz über den Wald hinaus

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind klar: Wälder sind den Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt. Während die Klimaschutzwirkung eines unbewirtschafteten Waldes dabei begrenzt ist und er durch Schadereignisse selbst zum CO₂-Emittenten zu werden droht, tragen aktiv bewirtschaftete Wälder langfristig und auf mehreren Ebenen zum Klimaschutz und damit letztendlich zu ihrem eigenen Erhalt bei. „Die natürliche CO₂-Aufnahme im Wald wird zum Ausgangspunkt weitreichender Wirkmechanismen. Der Einsatz von Holz in langlebigen Produkten verlängert den natürlichen Kohlenstoffspeicher und vermeidet gleichzeitig die Emissionen fossiler Alternativen. Zudem können Rest- und Abfallstoffe zur Energieerzeugung genutzt werden, die nicht nur Öl und Gas ersetzen, sondern dank nachhaltiger Waldbewirtschaftung klimaneutral bleiben“, erklärt Möbus.

EU-Waldpolitik – Richtungswechsel gefordert

„Die Klimaschutzziele werden ohne Wald und Holz nicht zu erreichen sein. Es ist daher allerhöchste Zeit, sich auf die vorhandenen Potenziale zu stützen und eine Kehrtwende in der EU-Waldpolitik herbeizuführen. Der vorliegende Brief zeigt eindrücklich, dass wir für die nachhaltige Transformation unserer Gesellschaft, für eine zirkuläre Bioökonomie und klimafreundliches Wirtschaften auf die Nutzung des heimischen und nachwachsenden Rohstoffs Holz angewiesen sind. Wir hoffen daher ausdrücklich, dass die Botschaft der 629 Unterstützer in Rat, Kommission und Parlament gehört wird und zu einem Umdenken und einer konsistenten Klimaschutzpolitik führt“, sagt Möbus.

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