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Biogas als Kraftstoff wird zu wenig beachtet

Biogas könnte als klimafreundlicher Kraftstoff sofort zur Mobilitätswende beitragen. Aber es mangelt an PKW-Modellen und an klaren politischen Signalen.

Lesezeit: 3 Minuten

Ob Deutschland seine gesteckten Klimaschutzziele bis 2020 erreichen wird, ist mehr als fraglich. Ein großes Manko dabei ist der Verkehr. In diesem Sektor sind die Treibhausgas-Emissionenseit 1990 überhaupt nicht gesunken. „Dabei gibt es klimafreundliche Kraftstoffe, die bereits heute praxistauglich zur Verfügung stehen“, betonte der Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Biogas, Dr. Claudius da Costa Gomez, im Rahmen einer Biogasbus-Tour zur Klimakonferenz in Bonn. Mit Biomethan im Tank emittiert ein CNG-Fahrzeug bis zu 90 Prozent weniger CO2 als ein vergleichbarer Benziner.


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Passenderweise startete der Fachverband Biogas seine Tour mit dem Biogasbus an Deutschlands erster Biogas-Einspeiseanlage in Pliening bei München. Seit 2006 wird hier Biogas aufbereitet und ins Erdgasnetz der Stadtwerke München (SWM) eingespeist. Über dieses gelangt es unter anderem zu den sieben Gastankstellen der SWM, die allesamt 100 Prozent Biomethan an den Zapfsäulen anbieten. Jährlich werden hier 44,6 Gigawattstunden Biomethan eingespeist. Damit könnten 1.000 CNG-Pkw ein Jahr lang klimafreundlich fahren.


Die Zukunft der Mobilität liegt in Biokraftstoffen und den Elektrofahrzeugen – und zwar in Ergänzung zueinander und nicht in Konkurrenz. So sehen es die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion, die während der Biogastour stattgefunden hat. Dabei, so der einhellige Konsens, sei es elementar wichtig, den Endkunden mitzunehmen. Nicht mit Verboten werde man die Energiewende auf der Straße erreichen, sondern mit Anreizen. Hierfür müsse man die Grenzwerte für CO2 ambitioniert setzen – und deren Einhaltung streng überwachen und ggf. sanktionieren. Der politischen Rahmen müsse von der neuen Bundesregierung gesteckt werden, forderten die Diskutanten mit Blick auf die aktuellen Sondierungsgespräche und vor dem Hintergrund der Klimakonferenz in Bonn.


Das Biogas aus Pliening würde auch reichen für über 20 der 83 Busse der Stadtwerke Augsburg (SWA). In Augsburg setzt man seit 2011 komplett auf Biomethan als Kraftstoff. Die gesamte Flotte der Stadtwerke inklusive Servicewagen und Müllautos wird hier klimafreundlich angetrieben. Damit ersparen die Augsburger der Atmosphäre pro Jahr rund 7.000 Tonnen CO2. Die Technik habe sich sehr bewährt, erklärte Klaus Röder, Leiter Fuhrpark der SWA; die Kosten seien vergleichbar mit denen für Diesel. Und in der Bevölkerung genießt der klimafreundliche Nahverkehr einen großen Anklang. Es verwundert wenig, dass die SWA in diesem Jahr den ersten Platz bei der Kundenzufriedenheitsanalyse ÖPNV belegt haben. Neben dem Fuhrpark der Stadtwerke fährt zudem gut ein Drittel der Augsburger Taxis klimafreundlich mit Gasantrieb.


In Frankfurt am Main hingegen musste Taxiunternehmer Ronny Wächter die Gas-Schiene wieder verlassen. Der bekennende CNG-Fan hatte seine Fahrzeugflotte vor knapp zehn Jahren komplett auf Gasantrieb umgestellt. Mit den Autos war er zufrieden, finanziell hat es sich gerechnet. Dass er jetzt wieder auf Diesel umsteigt liege einzig und allein daran, dass er keine geeigneten Fahrzeuge für sein Unternehmen mehr findet.


Damit beweist Wächter, was auch die Teilnehmer der Podiumsdiskussion erkannt haben: Die Autoindustrie müsse sich bewegen und CNG-Modelle auf den Markt bringen – und diese auch ausreichend bewerben. Und die Politik sei gefordert, Maßnahmen zu ergreifen, die den Kauf klimafreundlicher Autos attraktiv macht. „Die Klimaziele können nur erreicht werden wenn in allen Sektoren – Strom, Wärme und Verkehr – Maßnahmen ergriffen werden. Mit Biomethan steht die Lösung für die Mobilitätswende parat. Wir können sofort starten“, betont da Costa Gomez.

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