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Biogas: Branchenstimmung leicht optimistisch

Zum Start der Messe EnergyDecentral hoffen die rund 350 Aussteller zum Thema Biogas auf internationale Kontakte. Aber auch der Markt in Deutschland ist wieder leicht im Aufwind.

Lesezeit: 4 Minuten

Auf der Messe EnergyDecentral parallel zur „EuroTier“ in Hannover, die heute (15.11.16) ihre Tore geöffnet hat, gibt sich die Biogasbranche wieder optimistischer. Im Februar, als der Fachverband Biogas seine letzte traditionelle „Jahrestagung“ in Nürnberg veranstaltet hatte, sah die Perspektive noch deutlich schlechter aus. „Die Stimmung hellt sich auf, weil es für die bestehenden Biogasanlagen eine Anschlussregelung gibt“, berichtete der Präsident des Fachverbandes Biogas, Horst Seide, auf der Eröffnungspressekonferenz des Verbandes.


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Mit Anschlussregelung meint Seide das im Sommer verabschiedete Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2017). Danach dürfen bestehende Anlagen künftig an Ausschreibungen teilnehmen und können unter Umständen für weitere zehn Jahre eine Förderung erhalten.

Ansonsten stagniert der Markt: Es sind im Jahr 2016 nur rund 150 kleine Gülle-Biogasanlagen dazu gekommen. „Gleichzeitig sind wieder ältere Anlagen stillgelegt worden oder haben wegen Insolvenz den Betrieb aufgegeben“, erklärte Seide.


Künftig werden Biogasanlagen nicht nur den Stromerlös für die Wirtschaftlichkeit benötigen, sondern auch Erlöse aus dem Verkauf von Wärme und weiteren Dienstleistungen wie z.B. die Ausbringung von vergorener Gülle auf Flächen der Substratlieferanten. Wie eine Studie des Fachverbandes zeigt, verkaufen Anlagenbetreiber Wärme zum Teil für 1 ct/kWh. „Das ist viel zu wenig. Es gibt keinen Grund, warum Wärme günstiger sein soll als fossile Energie“, sagte Seide.


Auch die Politik könne dazu beitragen, dass Betreiber auch an der Strombörse Preise erzielen, die sich rechnen. Dafür müssten die Überkapazitäten von Kohlekraftwerken zeitnah reduziert werden. „Gleichzeitig könnten die Stärken flexibler Kraftwerke - und damit auch von Biogasanlagen - finanziell honoriert werden“, erläuterte Seide.


Viele Hersteller haben sich heute auf Güllekleinanlagen verlegt, wie Firmensprecher Hendrik Becker berichtete. Hierzu hat der Fachverband eine neue Marktübersicht erstellt.


Die Messe EnergyDecentral ist erstmals eine Kooperation von Fachverband Biogas und Deutscher Landwirtschaftsgesellschaft (DLG). Auf der Messe sind 170 Aussteller allein aus der Biogasbranche dabei, insgesamt bieten 350 Aussteller Technik rund um Biogas. Die Zahl der Aussteller ist damit gegenüber der Biogasfachmesse parallel zur ehemaligen Jahrestagung des Fachverbandes zurückgegangen. „Das neue Konzept muss erst einmal bei den Firmen ankommen“, begründete Dr. Claudius da Costa Gomez, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes, dieses. Dazu kommt, dass viele Firmen wegen des stagnierenden Marktes zurzeit von einer Messeteilnahme absehen.


Gleichzeitig steigen Firmen beim Fachverband aus, die Austritte auf Firmenseite nehmen zu, während sie bei den Betreibern gleich bleiben, erklärte da Costa Gomez. „Das zeigt, dass viele Betreiber an die Zukunft glauben“, lautete sein Credo. Denn mit der Teilnahme an Ausschreibungen haben sie auch die Chance, ihre Anlage wieder zu vergrößern – etwas, das seit Einführung der Höchstbemessungsleistung im EEG 2014 nicht möglich war.


Eine Grundvoraussetzung für weiteres Wachstum sei ein schlagkräftiger Klimaschutzplan, den Becker von der Bundesregierung fordert. Es sei wegen des Wahlausgangs in den USA und dem immer weniger verlässlichen politischen Umfeld um so wichtiger, dass Deutschland die Biogastechnologie in die Welt exportieren. Momentan könnten viele Unternehmen nur über die gestiegene Nachfrage aus dem Ausland überleben. Die jedoch, berichtete Becker, ist nach wie vor groß. „Biogas made in Germany“ sei weltweit stark nachgefragt. Die Mitarbeiter des Referats Internationales im Fachverband Biogas waren allein 2016 in mehr als 20 Ländern unterwegs.


Um die Entwicklung der Biogasnutzung weltweit voranzubringen haben der Fachverband Biogas und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit(GIZ) im Anschluss an die Pressekonferenz einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Nach 2011 und 2014 ist dies bereits die dritte Verlängerung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Organisationen. Gemeinsam wollen sie die Nutzung der Biogastechnologie speziell in Entwicklungs- und Schwellenländern über Trainings, Veranstaltungen, Fachgespräche und Projekte fördern mit dem Ziel, die Rahmenbedingungen in den jeweiligen Ländern zu verbessern und darüber den Bau von Biogasanlagen voranzubringen.

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