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Biogas: Das sind die Zukunftsperspektiven

Auf dem Eröffnungsforum der Biogas Convention Nürnberg zeigte Dr. Claudius da Costa Gomez, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Biogas, Optionen für die Branche auf.

Lesezeit: 3 Minuten

Biogas ist ein Multitalent: Die Technik kann – anders, als andere erneuerbare Energien, Strom, Wärme, Kraftstoffe und Industrierohstoffe bereitstellen. „Wir dürfen uns bei den vielen Möglichkeiten aber auch nicht verzetteln“, sagte Dr. Claudius da Costa Gomez zu Beginn der Kongressmesse „Biogas Convention & Trade Fair“ gestern in Nürnberg. Der Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Biogas betonte beim Eröffnungsforum, das der Fachverband zusammen mit top agrar angeboten hat, dass Biogas in der öffentlichen Wahrnehmung trotzdem noch nicht den Stellenwert hat, den es verdient hätte. So decken die rund 9000 Anlagen heute 8,6 % des Stromverbrauchs, Photovoltaik dagegen nur 6,6 %, obwohl die Solarenergie deutlich stärker in den Medien präsent ist.

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Dennoch sieht da Costa Gomez die Zukunft der Biogasanlagen nicht allein im Strommarkt und zitiert dazu u.a. die Bilanz des Dialogprozesses „Gas Strategie 2030“, die das Bundeswirtschaftsministerium Mitte Oktober 2019 veröffentlicht hat.

„Biogasanlagen könnten Wärme und Gas für die Industrie oder für den Kraftstoffmarkt bereitstellen, hier vor allem für Busse, Schiffe und den Schwerlastverkehr“, nannte ein dazu ein Beispiel. Gleichzeitig können die Anlagen Aufwuchs von Naturschutzflächen nutzen und so zur Biodiversität beitragen. Oder mit der Vergärung von Gülle und Mist dazu beitragen, die Methanemissionen in der Landwirtschaft zu reduzieren.

„Aber im Moment hört es sich an, als ob Wasserstoff alle Probleme lösen könnte“, monierte er. Denn er sieht die Gefahr, dass sich die Politik zu sehr auf Wasserstoff verlässt, der in Nordafrika erzeugt und importiert werden könnte. Oder auf blauen Wasserstoff, der aus fossilem Erdgas gewonnen wird und bei dem neue CO₂-Emissionen entstehen könnten. Noch ist per Elektrolyse hergestellter Wasserstoff sehr teuer. „Biomethan ist daher momentan der Billigmacher im Gasnetz“, so da Costa Gomez.

Hoffnungen liegen auf der RED II

Schon heute liefert Bio-CNG (also komprimiertes Biomethan als Kraftstoff für Pkw oder Busse, z.B.) mit 49 g CO₂ pro km die niedrigsten CO₂-Emissionswerte. Dazu setzt die Branche große Hoffnungen auf die Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU (RED II), die bis 2021 in deutsches Recht umgesetzt werden muss. Sie ist der künftige europäische Rechtsrahmen für Biokraftstoffe und räumt Biomethan auf Basis von Reststoffen wie Gülle oder Mist großen Stellenwert ein. Hoffnungen macht laut da Costa Gomez auch Entwicklungen wie der erste serienreife Biomethantraktor von New Holland, der ebenfalls in Nürnberg ausgestellt wird und eine Lösung für die Landwirtschaft darstellt, wieder den eigenen Kraftstoff herzustellen und die CO₂-Emissionen zu senken. Auch sieht er die Möglichkeit, dass in fünf bis zehn Jahren mehrere Biogasanlagenbetreiber eine gemeinsame Biogasleitung bauen und das Gas gemeinschaftlich zu Biomethan aufbereiten.

Gesellschaft macht neuen Druck

„In diesem Jahr ist mit den Friday-for-Future-Demonstrationen viel in Bewegung geraten, der Druck der Gesellschaft auf die Politik wächst“, macht er deutlich. Zwar ist auch die Politik aktiv und hat mit dem Klimapaket sehr viele Gesetze auf den Weg gebracht. „Aber als Verband machen uns die kurzen Fristen für Stellungnahmen große Probleme.“ Dennoch ist er erfreut, dass sich die Bundesregierung dazu bekannt hat, den Biogasanlagenpark erhalten zu wollen. Sein Resümee: „Wir sehen nicht nur, dass Gas einen neuen Stellenwert bekommt, sondern auch, dass Biogas im Zusammenspiel mit anderen erneuerbaren Energien an vielen Stellen unerlässlich für die Energienwende ist.“

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