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Biogas: Flexibilisierung schreitet voran

Der Fachverband Biogas legt aktuelle Branchenzahlen vor und zeigt dringenden Handlungsbedarf auf.

Lesezeit: 3 Minuten

Die für die tatsächliche Stromproduktion maßgebliche Leistung der Biogasanlagen in Deutschland steigt 2018 gegenüber dem Vorjahr nur marginal um 20 auf 3.789 Megawatt (MW). Beim Zubau an flexibler Leistung könnte es dagegen ein deutliches Plus von fast 300 MW auf 4.843 MW geben, erwartet der Fachverband Biogas. Die Zahl der Biogasanlagen erhöht sich laut FvB-Prognose gegenüber dem Vorjahr leicht um 1,7 Prozent auf knapp 9.500.


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Versorgung von 9,5 Mio. Haushalte


Mit einer Brutto-Stromproduktion von rd. 33 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) versorgen Deutschlands Biogasanlagen laut FvB-Prognose in diesem Jahr rund 9,5 Millionen Haushalte. Hinzu kommt eine außerhalb der Anlagen genutzte Wärmemenge von mehr als 12 Mrd. kWh, mit der sich rechnerisch der Heizbedarf von über einer Million Haushalte decken lässt.


Potenzial liegt brach


„Viel Potenzial von Biogas für die Energiewende liegt unter den aktuellen Rahmenbedingungen noch weitgehend brach. Mit den überfälligen Anpassungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind auch Änderungen zugunsten von Biogas notwendig, damit die Anlagen ihre Stärken auf den Energiemärkten ausspielen können“, erklärt FvB-Hauptgeschäftsführer Dr. Claudius da Costa Gomez.



Ohne sinnvolle Reformen im EEG ist die klimafreundliche Kopplung von Strom- und Wärmeproduktion, wie sie Biogasanlagen mit ihrer flexibel verfügbaren Leistung bieten, allerdings mittelfristig in Gefahr. „Nachdem die Bundesnetzagentur 2017 erstmals eine Ausschreibung für Bioenergie zur Stromproduktion aufgelegt hatte, müssen für kommende Ausschreibungsrunden dringend Reformen umgesetzt werden, um den einzelnen Anlagentypen - seien es Abfallanlage oder Anlagen mit nachwachsenden Rohstoffen - besser gerecht zu werden“, fordert da Costa Gomez. Andernfalls werde der Anlagenbestand durch fehlende Investitionsanreize und zeitgleich steigende technischen Anforderungen sukzessive zurückgebaut.„Damit würde zeitgleich mit dem Abschalten der konventioneller Kraftwerke ab 2022 auch der größte steuerbare erneuerbare Anlagenpark heruntergefahren. Das kann nicht im Sinn einer nachhaltigen Energiewende sein!“, kritisiert der Verbandsgeschäftsführer.



Richtigen Rahmen für Flexibilisierung setzen


In ihrem Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD das Ziel gesetzt, den Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix in Deutschland bis 2030 auf 65 Prozent zu erhöhen. Um dieses langfristige Ziel zu erreichen, würden schon heute Rahmenbedingungen benötigt, die das Zusammenspiel Erneuerbarer Energien wie Wind-, Solar- und Biogasstrom auf den Märkten fördern, so der Hauptgeschäftsführer.


Immer mehr Biogasanlagenbetreiber passen ihre Anlagen an künftige Erfordernisse am Strommarkt durch Investitionen u.a. in Blockheizkraftwerke (BHKW) an, mit denen die Erzeugung von Biogas flexibel auf die schwankende Produktion von Solar- und Windstrom ausgerichtet werden kann. Die Förderung solcher BHKW-Investitionen durch die sogenannte Flexibilitätsprämie ist momentan aber auf ein Niveau begrenzt, das den künftigen Erfordernissen am Strommarkt nicht gerecht wird. „Die derzeitige Deckelung der Flexibilitätsprämie sollte wegfallen“, verlangt da Costa Gomez und betont: „Eine Anlage sollte zudem Anspruch auf die Prämie geltend machen können, wenn ihre Umrüstung als genehmigt gilt. So würde Rechtssicherheit im Interesse von Anlagenbetreibern und für das Gelingen der Energiewende geschaffen.“



Bessere Förderung von Gülle-Anlagen


Reformen mit Augenmaß fordert der Fachverband Biogas auch mit Blick auf Anlagen, die Gülle vergären und nicht unter das EEG-Ausschreibungsverfahren fallen. Denn viele mögliche Anlagen, die Gülle vergären könnten, sind noch nicht wirtschaftlich realisierbar. Der Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung sieht aber vor, die Güllevergärung zu erhöhen. „Wenn wir Biogas sowohl in der Landwirtschaft wie auch in der Siedlungswirtschaft weiter entwickeln wollen, müssen sich die politischen Rahmenbedingungen stärker an den wirtschaftlichen Gegebenheiten in der Branche ausrichten. Dann kann Biogas seine Stärken für Energiewende, Klima- und Umweltschutz voll ausspielen“, erklärt da Costa Gomez.

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