Denn die Firmen arbeiteten im Jahr 2007 noch viele Aufträge aus dem Boomjahr 2006 ab", erläuterte Josef Pellmeyer, Präsident des Fachverbandes Biogas, auf einer Pressekonferenz während der Agritechnica in Hannover. Der Zubau mit 200 Anlagen mit einer elektrischen Leistung von 170 MW beträgt nur etwa ein Viertel des Neubaus aus dem Jahr 2006. Damals waren 800 Anlagen bzw. 450 MW neu installiert worden. Damit ist auch der Umsatz des Vorjahres von 1 Mrd. Euro auf ca. 650 Mio. Euro gesunken, wovon die Firmen 500 Mio. Euro im Inland erzielten. Zwar konnten die Hersteller einen Teil des Rückgangs über den Export decken, aber das Auslandsgeschäft wächst nicht so schnell wie die Verluste im Inland.
"Die gesunkene Nachfrage lässt sich auch am Interesse der Messebesucher ablesen. Während die meisten Hallen auf der Agritechnica brechend voll sind, zeigen sich nur wenig Besucher in der Halle 27 bei den Biogas-Ausstellern", zog Hendrik Becker, Vorsitzender des Firmenbeirats im Fachverband, ein Zwischenfazit der Messe. Sollte die Regierung den vorgestellten Referentenentwurf zur EEG-Novelle so umsetzen, erwartet der Fachverband nur noch 100 MW an Zubau. Der Umsatz stagniere dann bei 0,6 Mio. Euro. Gleichzeitig werde es eine Entlassungswelle bei den Firmen geben, 4000 Arbeitsplätze seien in Gefahr. Der Fachverband ist daher bemüht, die mit der EEG-Novelle erwarteten Einschnitte noch abzuwenden. Allerdings, räumt Präsident Pellmeyer ein, werde man die Grundstruktur nicht ändern können, sondern nur noch an Schrauben wie z.B. der Vergütungshöhe drehen können. "Es geht uns vor allem darum, die Wirtschaftlichkeit der Anlagen bei den gestiegenen Substratpreisen wieder herzustellen", brachte der Präsident auf den