Importunabhängigkeit
Biogas und Erdgas: Müssen wir Energiemais und Fracking neu bewerten?
In Deutschland gibt es Vorbehalte gegenüber Energieoptionen wie Biogas aus Mais oder Frackinggas. Der Krieg in der Ukraine könnte das ändern, zeigte eine Diskussionsrunde von Zukunft Gas.
Russland hat nach Ansicht des Energieunternehmens Wintershall Dea eine rote Linie überschritten. „Der Angriffskrieg auf die Ukraine markiert einen fundamentalen Wendepunkt: geopolitisch und energiepolitisch“, sagte Unternehmenssprecher Michael Sasse bei einer Diskussionsrunde der Brancheninitiative „Zukunft Gas“ vergangene Woche. Das Unternehmen, das selbst sehr stark auf russisches Erdgas gesetzt hat, will künftig keine neuen Projekte in Russland oder mit russischen Unternehmen außerhalb des Landes in Angriff nehmen. Stattdessen sucht Wintershall Dea nach Ersatz – international, aber auch innerhalb von Deutschland.
Potenzial für Frackinggas
Heimisches Erdgas deckt laut Sasse rund 5 % des bundesweiten Bedarfs ab. 97 % davon stammen aus Niedersachsen. Auch die wichtigsten heimischen Erdölvorkommen befinden sich – neben Feldern in Schleswig-Holstein – in Niedersachsen. „Es gibt hierzulande rund 32 Mrd. m3 Erdgasreserve, die als sicher förderbar gelten“, erklärt Sasse. Dazu kommen Ressourcen aus Quellen, die momentan noch nicht wirtschaftlich förderbar oder geologisch nicht exakt erfasst sind wie 450 Mrd. m3 Erdgas aus Kohleflözen oder 2,3 Billionen m3 Erdgas aus Schiefergestein, das sich über Fracking erschließen ließe.
Fracking ist der englische Ausdruck für das Aufbrechen von unterirdischem Gestein durch ein Wasser-Sand-Chemikalien-Gemisch. „Wegen möglicher Auswirkungen auf die Umwelt ist das Verfahren umstritten. Dies gilt besonders für das Aufsuchen und die Gewinnung von nicht konventionellen Erdgasvorkommen und die damit verbundenen Gefahren für die Grundwasserbeschaffenheit und für die Trinkwassergewinnung“, äußert sich dazu u.a. das Bundesumweltamt.
Doch der Ukrainekrieg könnte zu einem Umdenken führen. Nach einer Allensbach-Umfrage von April 2022 unter 1100 Personen sagten 74 % der...
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