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topplus Biogas

„Biogasanlagen haben einen Strauß an künftigen Geschäftsmodellen“

Der Fachverband Biogas blickt nach fünf Jahren des Stillstands wieder optimistischer in die Zukunft. Es deutet sich an, dass Biogas künftig wieder stärker gefragt sein könnte.

Lesezeit: 3 Minuten

„Die Zeiten haben sich geändert, der Bundeswirtschaftsminister sieht in Gas einen Eckpfeiler der Energiewende“, sagte Horst Seide, Präsident des Fachverbandes Biogas, gestern während der Pressekonferenz im Rahmen der Kongressmesse „Biogas Convention“ in Nürnberg. Er begrüßte, dass die Bundesregierung im punkto Klimaschutz endlich tätig wird. „Es gibt zwar viele Eckpunktepapiere. Aber viele Biogasanlagenbetreiber warten jetzt auf konkrete. Rahmenbedingungen. Diese brauchen wir schnell, bevor die ersten Betreiber im nächsten Jahr endgültig ausstiegen“, mahnte der Präsident. Das hätte nicht nur Folgen für die Biogasbranche, sondern auch für die Energiewende: „Unser Eindruck ist, dass die Politik die möglicherweise wegfallende Leistung nicht auf dem Schirm hat. Wenn wir auch aus der Kohle- und Atomkraft aussteigen, werden Biogasanlagen dringend benötigt.“

Fünf Jahre lang kaum Zubau

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Das fordern auch die Firmen, die in Deutschland tätig sind. „Wir hatten fünf Jahre lang keinen nennenswerten Zubau von neuen Anlagen bis auf einige Kleinanlagen zur Güllevergärung. Das reicht jedoch nicht für die vielen deutschen Firmen im Biogasanlagenbau“, sagte Christoph Spurk als Vertreter des Firmenbeirats im Fachverband. Daher sind inzwischen alle Hersteller mehr oder weniger stark im Ausland tätig. Der wichtigste Markt ist derzeit Frankreich, aber auch England oder Skandinavien. „Wir brauchen aber auch einen funktionierenden Heimatmarkt, um Lösungen für den Export zu entwickeln. Hierzu sind Rahmenbedingungen essentiell, die den Betreibern Investitionssicherheit geben“, forderte er.

Seide: "Ein Strauß von Möglichkeiten"

Unabhängig davon wird es künftig nicht mehr nur eine Richtung für die Biogasbranche geben, sondern einen ganzen Strauß von Möglichkeiten, wie Seide ausführte: „Es gibt beispielsweise verschiedene Ansätze, warum die Güllevergärung interessant wird. Dazu gehören die neuen Klimaschutzverpflichtungen der Landwirtschaft oder eine neue europäische Richtlinie, die Kraftstoffe aus Reststoffen wie Gülle besonders fördert. Außerdem könnte das EEG die Stromerzeugung aus Gülle künftig stärker anreizen.“ Dazu kommt die Bereitstellung von Wärme im Rahmen des Gebäude-Energien-Gesetzes (GEG) oder der Ansatz, den Aufwuchs von Blühpflanzen im Herbst zu ernten und in der Biogasanlage zu vergären. Neben dem Klimaschutz trägt das zur Artenvielfalt bei. „Jeder Betreiber muss für seine Region und seinen Betreib die richtige Variante aus diesem Strauß herausnehmen und überlegen, womit er künftig am besten Geld verdienen kann.“ Dabei könne jetzt auch der CO₂.Preis helfen, den Deutschland mit dem Brennstoff-Emissionshandelsgesetz jetzt erstmals einführt. „Das hätte von uns vor einem Jahr noch keiner gedacht, dass wir diesen CO₂-Preis bekommen werden. Der Einstiegspreis ist mit 10 €/t zwar noch gering, aber das wird künftig eine neue Währung im Energiesektor werden, die uns helfen wird, Biogas in die verschiedenen Märkte zu bringen.“

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