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Übergewinnabschöpfung

Biogasanlagenbetreiber warnen: Strompreisdeckel stoppt Biogas

Steigende Betriebskosten und die unterdurchschnittliche Maisernte belasten die Biogasproduktion. Eine zu hohe Gewinnabschöpfung wäre das Aus für viele Anlagen.

Lesezeit: 3 Minuten

„Sollte der Strompreisdeckel auch für Biogasanlagen gelten, wie er auf EU-Ebene beschlossen wurde, würde ein Großteil der Landwirte ihre Biogasanlagen ganz abstellen“, ist sich Bio-Landwirt Friedrich Hake aus Tündern (Niedersachsen) sicher. Hintergrund seien die steigenden Rohstoffkosten: Nur mit reiner Verstromung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) können die Biogasanlagen nicht mehr kostendeckend arbeiten, erklärt der Landwirt aus dem Weserbergland gegenüber dem Landvolk-Pressedienst.

Erlösobergrenze zu wenig

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Mit der so genannten und Ende September auf EU-Ebene beschlossenen Erlösobergrenze von 18 Cent/kWh sei kein rentabler Betrieb mehr möglich. „Selbst über eine zusätzliche Vermarktung der bei der Stromerzeugung anfallenden Wärme wird es ökonomisch schwierig“, zeigt Hake auf. Die EU hat auf Drängen unter anderem des Landvolks gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband den Mitgliedstaaten nun aber die Möglichkeit eingeräumt, im Fall höherer Erzeugungskosten die Erlösobergrenzen – etwa beim Biogas – anzuheben. „Jetzt geht es darum, die richtige Grenze für Biogasanlagen zu finden“, erklärt Bio-Landwirt Hake. Da Biogasanlagen – im Gegensatz zu Windenergie- und PV-Anlagen – Strom bedarfsgerecht, mithin flexibel erzeugen können, haben sie dieselben Vorteile wie Gaskraftwerke, die dann betrieben werden, wenn Wind- und Solarstrom fehlen. „Es ist daher unbedingt sachgerecht, Biogasanlagen wie Gaskraftwerke zu behandeln und sie von der Erlösobergrenze ganz auszunehmen“, so Hake. Hier ist nun der Bundesgesetzgeber gefordert.

Schwankende Maiserträge

Doch um die Biogasanlagen mit genügend Material zu füttern, sind gute Maisernten nötig. Gegen Ende der Maisernte verzeichnen die Landwirte im südlichen Niedersachsen sehr stark schwankende Erträge. „Wo noch Regen runterkam, stand der Mais einigermaßen. Die Bodenqualität hat großen Einfluss auf die Ernte gehabt“, berichtet Hake und rechnet um die 70 % von der eigentlichen Durchschnittsernte.

Die guten Flächen liegen im Durchschnitt, die anderen um die Hälfte darunter. Die Ernte des Silomais hat früh begonnen und ist inzwischen abgeschlossen, der Körnermais hingegen lässt mancherorts noch auf sich warten. Bis Anfang November wird dieser in diesem Jahr wohl geerntet, und auch hier zeichnet sich die Tendenz ab, dass Körnermais für die Biogasanlagen gemahlen und zudem als Milchviehfutter Verwendung finden wird.

Biogasanlagen als Resteverwerter

Hake ist überzeugt, dass die klassische Futtermittelindustrie aufgrund der Energiekrise deutlich weniger Körnermais zum Füttern geliefert bekommen wird als in den vergangenen Jahren. „Mancherorts haben es die Bestände erst gar nicht zum Trockner geschafft und sind gleich in die Biogasanlage gewandert“, erklärt der Bio-Landwirt abschließend.

Auf 610.000 Hektar (ha) werden in Niedersachsen überwiegend Silomais, aber auch reiner Körnermais angebaut. In Deutschland umfasst die Anbaufläche in diesem Jahr gut 2.652.000 ha. Nach Schätzungen liegen die Ertragseinbußen beim Körnermais derzeit bei ca. 26 %.

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