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Biogasbranche fordert klare Signale pro Klimaschutz


Die Zukunft der Biogasbranche hängt davon ab, wie schnell die Bundesregierung aus der Kohleverstromung aussteigt, lautete das Statement des Fachverbandes Biogas auf einer Pressekonferenz am Rande der Biogas Convention in Hannover.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Jahr 2019 könnte sowohl für die Biogasbranche als auch für die gesamte Entwicklung der erneuerbaren Energien ein Schicksalsjahr werden. „Biogasanlagenbetreiber investieren nur in die Flexibilität ihrer Anlagen, wenn aus Berlin klare Signale pro Biogas kommen und eine wirtschaftliche Perspektive erkennbar ist“, erklärte Horst Seide, Präsident des Fachverbandes Biogas, auf der Pressekonferenz im Rahmen der 28. Biogas Convention am am 14.11.2018 in Hannover.

1000 Anlagen fallen bis 2021 aus dem EEG

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In drei Jahren laufen die ersten Biogasanlagen aus der EEG-Vergütung: Das im April 2000 in Kraft getretene Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantiert einen festen Strompreis für die Dauer von 20 Jahre. Wer von Anfang an dabei war muss sich jetzt entscheiden, welchen Weg er künftig einschlagen wird.

Der Fachverband Biogas geht davon aus, dass circa 1.000 Biogasanlagen-Betreiber im Jahr 2021 aus dem EEG fallen. „Die meisten unserer Mitglieder möchten ihre Anlage aber auch über diesen Zeitraum hinaus betreiben“, sagt Seide. Dies zeige die Teilnahme an den vom Fachverband Biogas angebotenen Schulungen ebenso wie das weiterhin große Interesse an den Vorträgen auf der Biogas Convention und der parallel dazu stattfindenden EnergyDecentral mit dem Schwerpunkt Biogas in den Hallen 24 und 25. Dennoch haben nur 77 von 1000 Betreibern an der jüngsten Ausschreibung teilgenommen und sich um eine Anschlussvergütung beworben.

Politisch unklarer Kurs

Der deutsche Biogaspark umfasst aktuell mehr als 9.300 Anlagen. Zusammen erzeugen diese Anlagen knapp 33 Terawattstunden bedarfsgerechten Strom, was dem Jahresverbrauch von 9,4 Millionen Haushalten entspricht. Dabei vermeiden die Anlagen rund 20 Millionen Tonnen CO2 - pro Jahr. „Auf diese Klimaschutzleistung können wir nicht verzichten, wenn wir das Pariser Klimaschutzabkommen ernst nehmen“, betont Seide mit Blick auf die anstehende Klimakonferenz im polnischen Kattowitz. Werde die Bundesregierung die Kohleverstromung weiterführen, sei die Biogasbranche nicht bereit, weiter zu investieren. „Wir brauchen ein klares Statement, dass die sichere Stromerzeugungsleistung in Deutschland aus erneuerbaren Energien bereit gestellt werden soll“, sagte Seide. Unter den aktuellen Voraussetzungen und dem unklaren politischen Kurs werde sich der Biogasanlagen-Park in Deutschland jedoch nicht erhalten lassen. „Es ist unverständlich, warum ein funktionierender Kraftwerkspark mit einer elektrischen Leistung von knapp 5.000 Megawatt ab 2021 sukzessive abgeschaltet werden soll.“

Wohin die Reise geht hänge daher ganz wesentlich vom Ergebnis der Kohlekommission der Bundesregierung ab, betont Seide. Jetzt werde über die Richtung der Energieversorgung in Deutschland entschieden: vorwärts mit einem moderaten Ausbau und dem Erhalt des Biogasanlagen-Bestandes oder rückwärts in eine fossile Energiewelt, sollten sich die Betreiber ab 2021 entscheiden, ihre Anlagen stillzulegen.

Fachverband mahnt Änderungen im Energiesammelgesetz an

Deshalb fordert der Fachverband Biogas im aktuellen Gesetzgebungsverfahren zum so genannten Energiesammelgesetz eine verbindliche Festlegung des Ausschreibungsvolumens für Bioenergie in hinreichend hoher Menge über 2022 hinaus. „Die Festlegung der künftigen Biomasse-Ausschreibungsvolumina hat nicht zuletzt entscheidende Auswirkungen auf die Erreichung des 65-Prozent-Ziels für 2030“, unterstreicht der Präsident. Außerdem verlangt der Verband eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Flexibilitätsprämie sowie Investitionsschutz für Betreiber, die gemäß EEG 2009 den so genannten Luftreinhaltebonus erhalten.

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