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Biokraftstoffe werden immer unverzichtbarer

Ohne Biodiesel, Biogas & Co. lassen sich die Treibhausgasemissionen im Verkehr nicht entscheidend genug senken, zeigte der Kongress „Kraftstoffe der Zukunft“.

Lesezeit: 3 Minuten

Zum Absenken der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor sind eine Vielzahl von Maßnahmen notwendig. Neben dem Ausbau der Elektromobilität zählt hierzu der verstärkte Einsatz erneuerbarer flüssiger und gasförmiger Energieträger wie strombasierter Kraftstoffe und zertifiziert nachhaltiger Biokraftstoffe, zeigten mehrere Referenten am ersten Tag des 17. Internationalen Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft“. Zu der zweittägigen Traditionsveranstaltung in Berlin am 20. und 21. Januar hatten sich über 600 Teilnehmer aus 25 Nationen angemeldet.

Branche fordert: THG-Quote sollte angehoben werden

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„Mit einem höheren Anteil an erneuerbaren Kraftstoffen im Verkehrssektor kann deren Klimaschutzpotenzial besser ausgeschöpft werden. Die stufenweise Anhebung der Treibhausgasminderungsquote auf 16 Prozent bis zum Jahr 2030 ist dazu für die Bioenergieverbände ein geeignetes Mittel“, erklärt Arthur Auernhammer, Präsident des Bundesverbandes Bioenergie und CSU-Bundestagsabgeordneter.

Die Treibhausgas-Quote (kurz THG-Quote) gibt den Mineralölunternehmen CO₂-Einsparziele für ihre Kraftstoffe vor. Ab 2020 müssen sie mit der Beimischung oder dem Kauf von Zertifikaten eine Reduktion von 6 % gegenüber fossilen Kraftstoffen einhalten. Schon jetzt würden Biokraftstoffe den größten Beitrag zur Einsparung von CO₂ im Verkehrssektor leisten. Mit dem Einsatz zertifizierter nachhaltiger Biokraftstoffe würden 9,5 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente vermieden. Die Einführung des CO₂-Preises im Brennstoff-Emissionshandelsgesetz (BEHG) würde fossile Kraftstoffe verteuern und wäre ein Anreiz für Verbraucher, auf klimaschonende Alternativen umzusteigen. Auernhammer kritisierte in dem Zusammenhang die geplante Europäische Richtlinie für Erneuerbare Energien (RED II), die wenig ambitioniert sei und zudem mit Mehrfachanrechnungen die Möglichkeiten der Biokraftstoffe nicht ausschöpfe.

Kohleausstiegsbeschluss führt zu geringerer THG-Einsparung

Wie Prof. Dr. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) deutlich machte, wird die Bedeutung von Biokraftstoffen noch wachsen: „Der letzte Woche vereinbarte Kompromiss beim Kohleausstieg führt dazu, dass die Treibhausgase in der Energiewirtschaft nicht so sinken wie geplant. Daher muss der Verkehrssektor mehr Einsparungen bringen.“ Kritisch sieht sie, dass Deutschland aktuell um jedes neues Windrad kämpfen muss. „Aber wo soll ohne die Windenergie der Ökostrom herkommen, von dem die Befürworter von Wasserstoff träumen?“, fragt sie kritisch. Sie hält es für unwahrscheinlich, die nötigen Mengen allein im Ausland produzieren zu können.

Interessant war auch das Statement von Dr. Jörg Adolf vom Shell-Konzern: Das Energieunternehmen will weltweit größter Stromanbieter werden für die Elektromobilität, Power-Fuels und Wasserstoff. Aber auch in Gas sieht Shell Perspektiven, z.B. in Form von LNG.

Der Vorsitzende der vom Bundesverkehrsminister einberufenen Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität, Prof. Dr. Henning Kagermann, sieht mit Sorge, dass die Studentenzahlen im Bereich Motorforschung zurückgehen. „Viele junge Menschen denken, dass der Verbrennungsmotor keine Zukunft hat und wählen ein anderes Studium. Wir brauchen aber auch hier dringend Wissenschaftler, da wir noch für viele Jahre Verbrennungsmotor auf der Straße haben werden“, sagt Kagermann. Er befürchtet, dass künftig der wissenschaftliche Nachwuchs fehlt.

Biokraftstoffe werden teurer

Schon in diesem Jahr macht sich die Anhebung der Treibhausquote im Verkehrsbereich von 4 auf 6 % bemerkbar, sagt Horst Seide, Präsident des Fachverbandes Biogas.„Das führt zum Anstieg der PReise für Biokraftstoffe“, sagt Seide. Im nächsten Jahr käme dann der Preis für CO₂ bei fossilen Kraftstoffen dazu. „Wir können endlich wieder sagen, dass Biokraftstoffen wieder mehr gefragt sind“, schließt Seide. Und Stephan Arens, Geschäftsführer der Union zur Förderung der Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) ergänzt: „Auch der Green Deal der EU und der Klimaschutzplan der Bundesregierung eröffnen für Biokraftstoffe neue Möglichkeiten.“

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