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Bittlmayer zu Biokraftstoffen: „Der Bund lässt die Landwirte beim Klimaschutz allein“

Der Amtschef des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums kritisiert die Bundesregierung dafür, dass sie Biokraftstoffe in der Land- und Forstwirtschaft abschaffen will.

Lesezeit: 3 Minuten

Für nicht nachvollziehbar hält Hubert Bittlmayer, der Amtschef des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums, den von Bundesminister Cem Özdemir unterstützten Ausstieg aus Biokraftstoffen aus landwirtschaftlichen Rohstoffen. „Es geht hier nicht um eine Abwägung zwischen Teller, Tank oder Trog. Biokraftstoffe sind eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Ergänzung in einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft“, betont der Amtschef.

Im Auftrag der Bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat sich Bittlmayer in einem Schreiben an das Bundeslandwirtschaftsministerium für den Einsatz von Biokraftstoffen in der Land- und Forstwirtschaft stark gemacht. Dieser sei gerade im Sinne des Klimaschutzes sinnvoll, weil der der regionalen Kreislaufwirtschaft und dem Erhalt der Ernährungs­souveränität diene.

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Gerade für schwere Arbeitsmaschinen gäbe es kaum praxisgerechte Alternativen für Treibstoffe nicht fossilen Ursprungs, weshalb ein Ausstieg aus Biokraftstoffen ohne echte Alternativen keine Lösung sei. Das gelte mit Blick auf den Klimaschutz, aber auch mit Blick auf eine größere Unabhängigkeit von fossilen Treibstoffen.

Wegen des höheren Anteils an mechanischer Bodenbearbeitung seien Ökobetriebe sogar noch stärker auf erschwingliche Treibstoffe angewiesen als konventionell wirtschaftende Betriebe.

Anbau bietet weiteren Nutzen

Zudem dürfe nicht übersehen werden, dass die angebauten Pflanzen nur zu einem geringen Teil allein der Herstellung von Biokraftstoffen dienen. Bei der Erzeugung von Biodiesel oder Bioethanol fallen durch die Verarbeitung von Getreide oder Raps über 50 % Nebenprodukte an, die als wertvolle Futtermittel verwendet werden können und somit auch der regionalen hochwertigen Lebensmittelerzeugung dienen.

Diese Aspekte müssten sich in der künftigen Biomassestrategie der Bundesregierung wiederfinden, damit auch die Landwirtschaft die Möglichkeit erhalte, ihre Stärken beim Klimaschutz einzubringen. Gerade der Kraftstoffverbrauch in der Landwirtschaft könnte relativ leicht auf erneuerbare Energieträger umgestellt werden – die Technik dafür sei bereit. Zudem liefern regional erzeugte Biokraftstoffe sozusagen als Nebenprodukt wertvolle Eiweißfuttermittel und stärken somit die heimische Eiweißversorgung.

Befreiung von der Energiesteuer

Es zeige sich auch, dass solche regionalen Wertschöpfungsketten die Versorgung in Krisenfällen besser sicherstellen und zudem die Importabhängigkeit von Futtermitteln verringern können. Für den Anbau von Soja als Eiweißfuttermittel wird in einigen Ländern Südamerikas Regenwald gerodet. Mit Biodiesel lassen sich eben fossile Treibstoffe und zugleich Eiweißimporte aus Übersee durch heimische Erzeugung ersetzen.

„Die Bundesregierung muss deshalb in ihrer Energiesteuerrichtlinie die Verwendung herkömmlicher, nachhaltige Biokraftstoffe in der Land- und Forstwirtschaft von der Energiesteuer befreien“, betonte der Amtschef. Es gehe um die Zukunft der heimischen Landwirtschaft, der Lebensmittelherstellung, der Tierernährung und des landwirtschaftlichen Beitrages zum Klimaschutz.

In Deutschland werden rund zwei Milliarden Liter Kraftstoffe in der Land- und Forstwirtschaft verwendet. Mit Ersatz diese Menge durch erneuerbare Energien könnte man rund fünf Millionen Tonnen Kohlendioxid kurzfristig einsparen.

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