Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

Branchentreff Erneuerbare Energien auf Haus Düsse

Mit einem Rückblick auf 15 Jahre Energiewende hat gestern der 1. NRW-Branchentreff Erneuerbare Energien und Nachwachsende Rohstoffe auf Haus Düsse stattgefunden.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit einem Rückblick auf 15 Jahre Energiewende in Deutschland hat gestern im Versuchs- und Bildungszentrum Haus Düsse im Kreis Soest der erste NRW-BranchentreffErneuerbare Energien und Nachwachsende Rohstoffe stattgefunden, den die Landwirtschaftskammer NRW, das Zentrum für Nachwachsende Rohstoffe (ZNR) Haus Düsse, der Verein NaRoTec e.V. sowie die EnergieAgentur.NRW gemeinsam ausgerichtet haben.


Das Wichtigste zum Thema Energie freitags, alle 4 Wochen per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Dr. Karsten Block, früherer Leiter des Zentrums für nachwachsende Rohstoffe im Landwirtschaftszentrum (ZNR) Haus Düsse und heutiger Geschäftsführer des Vereins zur Förderung nachwachsender Rohstoffe (NaroTec) zeichnete in seinem Vortrag die Entstehung des ZNR nach. Block, der 1996 auf Haus Düsse begann, beschäftigte sich anfangs intensiv mit Hanf. „Hanf war das Symbol der grünen Politik, Fabriken wurden mit viel Fördermittel ausgestattet“, erinnert er sich. Aber genau wie weitere Pflanzen zur stofflichen Nutzung wie Lein, Mohn oder Krambe hat es auch der Hanfanbau nie zum Durchbruch geschafft.


Kritik am Niedergang der Biokraftstoffe


Später löste die Energieerzeugung die stoffliche Nutzung ab. Block ging auf Entwicklungen wie „Heizen mit Weizen“ ein, was ab dem Jahr 2005 bei schlechten Getreidepreisen sehr gefragt war. „Die Getreideverbrennung war der Wegbereiter für andere schwierige Agrarbrennstoffe wie Strohpellets oder Miscanthus“, berichtete der Experte. Sehr kritisch ging er auch auf den Niedergang der Biokraftstoffe ein. Gerade in Nordrhein-Westfalen hatte es mit den Initiativen Regionol, Regioöl und anderen viel versprechende Ansätze zur Vermarktung von Reinkraftstoffen gegeben. Die Klimabilanz von heimischem E85 (85 % Ethanol, 15 % Benzin) sei besser gewesen als die von brasilianischem Bioethanol. „Aber die großen Mineralölkonzerne haben mit ihrer Lobbyarbeit dafür gesorgt, dass Landwirte mit ihren Kraftstoffen keinen Gewinn machen konnten“, resümierte er.


Energiewende aus Sicht eines Unternehmers


Ebenfalls einen Rückblick über das Auf und Ab der Energiewende seit Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) gab eines der „Biogas-Urgesteine“ in Nordrhein-Westfalen, Gerrit Holz. Holz hat das Unternehmen „Biogas Nord“ gegründet und über Jahre geleitet, bis er es im Jahr 2011 wegen Unstimmigkeiten mit den neuen Investoren verließ. Biogas Nord ist inzwischen – wie viele andere der großen Anlagen- und BHKW-Hersteller – insolvent. Holz berichtete, wie er als Unternehmer die Auswirkungen des Biogas-Booms und der anschließenden Abkühlung der Branche hautnah miterlebte.


Holz hält die erneuerbare Energie inzwischen für eine funktionierende Technologie. Das EEG habe den Landwirte eine alternative Einkommensquellegeschaffen. Mit rund 8000 Biogas-Anlagen gäbe es in Deutschland die größte Biogasanlagendichte weltweit. Die installierten 3,5 Gigawatt Leistung könnten heute zwei Atomkraftwerke ersetzen. Holz sieht jedoch im zunehmenden Bürokratieaufbau Probleme, weil immer mehr zusätzliche Investitionen durch nachträgliche Auflagen auf die Anlagenbetreiber zukommen. Auch sei die Frage offen, ob die Biogas-Anlagen nach 20 Jahren noch eine Zukunft hätten, wenn die Förderung nach dem EEG auslaufe.

 

 

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.