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Bringt Marktprämie neuen Schub für Biomethan?

Die ab Januar 2012 gezahlte Marktprämie nach dem Erneuebare-Energien-Gesetz (EEG) könnte auch für den Biomethan-Markt interessant werden. Denn Betreiber von Blockheizkraftwerken (BHKW), die Biomethan aus dem Erdgasnetz beziehen, können die Prämie in Anspruch nehmen und so mögliche Mehrerlöse erzielen.

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Die ab Januar 2012 gezahlte Marktprämie nach dem Erneuebare-Energien-Gesetz (EEG) könnte auch für den Biomethan-Markt interessant werden. Denn Betreiber von Blockheizkraftwerken (BHKW), die Biomethan aus dem Erdgasnetz beziehen, können die Prämie in Anspruch nehmen und so mögliche Mehrerlöse erzielen. „Wir sehen große Chancen für eine bedarfsgerechte Stromerzeugung von Biomethan-BHKW“, erklärte Dr. Andreas Seebach gestern auf der Biomethan-Konferenz der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Berlin. Wie der Geschäftsführer der Biomethan-Handelsplattform bmp greengas aus München deutlich machte, könnte so der seit Monaten stockenden Absatz von Biomethan neu belebt werden. Allerdings ist dafür noch viel Aufklärungsarbeit bei den Kommunen und Contractoren nötig, die diese BHKW meistens betreiben.


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Eine andere Regelung im EEG hält Seebach dagegen für sehr problematisch: Biogasanlagen, die ab 2012 neu ans Netz gehen, erhalten je nach eingesetzten Rohstoffen eine individuelle Vergütung. Dafür sieht das EEG ab 2012 eine Grundvergütung sowie zwei Einsatzstoffvergütungsklassen (EVK) vor. Wird Biomethan ins Erdgasnetz eingespeist und an anderer Stelle entnommen, erhält nicht der Biomethan-Erzeuger, sondern der Biomethan-BHKW-Betreiber diese Vergütung. Es sei den Biomethanabnehmern allerdings nicht zu vermitteln, dass die Vergütung je nach Einsatzstoff jährlich wechseln kann. „Ein Gas, das im einen Jahr zu 95 % aus Substraten der Einsatzstoffvergütungsklasse I hergestellt wurde, im nächsten Jahr aber vielleicht nur zu 80 %, ist nicht zu verkaufen“, kritisiert Seebach. Er hält es daher für möglich, dass Gashändler künftig nur eine Vergütung in Höhe der EVK I bezahlen – unabhängig davon, was der Landwirt als Rohstoffe einsetzt. Das würde die innovativen Ansätze im EEG zu einem breiteren Rohstoffmix entgegenwirken.


Im nächsten Jahr könnten rund 20 neue Biomethan-Anlagen in Deutschland entstehen, so dass Ende 2012 rund 90 Anlagen am Gasnetz wären. „Die Rahmenbedingungen für Biomethan im neuen EEG haben sich dank des höheren Gasaufbereitungsbonus verbessert. Wir gehen aber davon aus, dass wegen der langen Vorlaufzeit für Biomethanprojekte die Zahl der Anlagen erst ab 2013 spürbar steigt“, erläutert Hendrik Becker, Geschäftsführer des Anlagenherstellers PlanET Biogas aus dem westfälischen Vreden. Das Wachstum sei angesichts der Ziele der Bundesregierung, bis 2020 insgesamt 6 Mrd. kWh Biomethan im Gasnetz zu haben, viel zu langsam.


Der sonstige Biogasmarkt wird laut Becker nächstes Jahr aber dank der Marktprämie einen deutlichen Schub bekommen. „Bis Mitte 2012 wird rund die Hälfte der bestehenden Anlagen in das Marktprämienmodell gewechselt haben“, prognostizierte der Geschäftsführer gestern in Berlin. Weniger Wachstum als zunächst angenommen sieht er dagegen für die neue 75 kW-Klasse. Von 100 Anfragen würden 90 nicht umgesetzt, da die Rahmenbedingungen nicht stimmen. Denn wegen der Vorschrift, dass das Gärrestlager abgedeckt sein muss, wäre der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen in dieser Klasse unwirtschaftlich. „Daher halten wir nur die reine Güllevergärung in dieser Klasse für interessant, bei der kein abgedecktes Gärrestlager vorhanden sein muss. Aber dafür muss die entsprechende Tierzahl vorhanden sein“, machte er deutlich.

Becker könnte sich auch eine neue Belebung des Marktes für Anlagen in der Leistungsklasse von 300 bis 800 kW (elektrisch) vorstellen: „Aber viele Landwirte warten erst einmal ab, wie die Marktprämie funktioniert.“ (neu)

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