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Biokraftstoffe

Bund spart dank Biodiesel & Co. bis zu 10,2 Milliarden Euro

Wenn Deutschland seine Klimaziele verfehlt, muss der Bund von anderen Ländern Zertifikate kaufen. Biokraftstoffe helfen, drohende Milliardenzahlungen im Verkehrsbereich zu vermeiden, zeigt eine neue Studie.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach der europäischen „Effort Sharing Regulation“ (ESR, zu deutsch: „Lastenteilung“) muss Deutschland den Treibhausgasausstoß in den Bereichen Verkehr, Gebäude, Land- und Abfallwirtschaft von 2021 bis 2030 um 38 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 senken. Wird diese Reduktion nicht erreicht, muss die Bundesregierung Emissionsrechte bei anderen EU-Mitgliedsstaaten kaufen, die ihre eigenen Verpflichtungen übererfüllen.

Emissionsminderung im Verkehr sind entscheidend

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Wenn es Deutschland nicht gelingt, die Emissionen vor allem im Verkehrssektor nicht deutlich zu senken, wird Deutschland die Emissionsminderungen im ESR bis 2030 nicht erreichen. Dann ist mit Zukäufen von Verschmutzungsrechten in Höhe von bis zu 60 Milliarden Euro zu rechnen. Entsprechend wirkt jede Maßnahme kostensenkend, die den Treibhausgasausstoß in den genannten Bereichen verringert.

Hier könnten Biokraftstoffe helfen: Sie sparen dem Bundeshaushalt bis 2030 Ausgaben von bis zu 10,2 Milliarden Euro. Diese Summe teilt sich auf in 4,4 Milliarden Euro, die Biokraftstoffe aus Altspeisefetten, Abfall- und Reststoffen einsparen helfen, und 5,8 Milliarden Euro, die herkömmlicher Biodiesel und Bioethanol aus Anbaubiomasse einbringen. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie von DIW Econ, dem Beratungsunternehmen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Bei einem als realistisch geltenden Anteil von etwa sieben Prozent am Kraftstoffmarkt im Jahr 2030 sparen Biokraftstoffe 102,7 Mio. t CO2 ein, so dass weniger Emissionsrechte von anderen EU-Mitgliedsstaaten gekauft werden müssen. „Nachhaltig hergestellte Biokraftstoffe können durch die bedeutende Minderung des Treibhausgasausstoßes im Verkehr einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Belastungen des Bundeshaushalts zu reduzieren. Der Einsatz von Biodiesel und Bioethanol ist zwar durch das Rohstoffangebot begrenzt, aber von erheblicher Bedeutung für die Dekarbonisierung im Straßenverkehr. “, sagte die Studienleiterin Prof. Dr. Claudia Kemfert vom DIW.

Klimaschutzplan gibt Ziele zur Treibhausgasminderung vor

Während der Emissionshandel die Wirtschaftsteilnehmer adressiert, verpflichtet die ESR die EU-Mitgliedsstaaten. Die Zahlungsverpflichtungen für Zielverfehlungen könnten die Etats der jeweils zuständigen Bundesministerien belasten. „Die Höhe der Zahlungen aus dem Bundeshaushalt ist abhängig vom Preis der Emissionsrechte und vom Grad der Zielverfehlung. Es zeigt sich einmal mehr, dass sich Klimaschutzmaßnahmen wie der verantwortliche Einsatz von Biokraftstoffen lohnen, indem sie hohe volkswirtschaftliche Kosten vermeiden“, sagte Kemfert.

Die verpflichtenden Vorgaben der europäischen ESR spiegeln sich im deutschen Klimaschutzplan 2050 der Bundesregierung wider. Er formuliert für verschiedene Sektoren Ziele für Treibhausgasminderung und Nutzung erneuerbarer Energien im Jahr 2030. Im Verkehr muss gemäß Klimaschutzplan neben einem Ausbau der Elektromobilität auf 6 Millionen Fahrzeuge der Anteil von erneuerbaren Kraftstoffen bis 2030 auf 20 Prozent steigen. Derzeit liegt dieser Anteil bei rund fünf Prozent und wird zu 90 Prozent durch Biokraftstoffe gestellt. „Aus dem Klimaschutzplan ergibt sich glasklar, dass neben Effizienz und Elektromobilität bis 2030 massiv erneuerbare Kraftstoffe benötigt werden. Biokraftstoffe sind unverzichtbar, um das deutsche Verkehrsziel zu erreichen und Ausgaben in Milliardenhöhe für die drohende Verfehlung zu vermeiden“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB), der die Studie in Auftrag gegeben hat. „Wir fordern deshalb von der Bundesregierung, im neuen Klimaschutzgesetz deutlich über die bisherigen, unzureichenden Vorgaben hinauszugehen. Die Möglichkeiten von Biokraftstoffen aus allen nachhaltigen Rohstoffen gilt es voll auszunutzen.“

Zur neuen Rolle der Biokraftstoffe lesen Sie auch den Beitrag "Biokraftstoffe sind wieder im Spiel" in der aktuellen Ausgabe von top agrar.

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