Bis zu fünf neue Windräder pro Tag bis 2030 - das ist die Ansage von Kanzler Scholz. Doch im ersten Halbjahr 2023 sind es laut Windkraftverbänden noch nicht einmal zwei. Denn vielerorts gibt es Akzeptanzprobleme. Einige Bundesländer wollen das nun mit einem finanziellen Anreiz für Kommunen - und auch Bürger - ändern.
Laut dem Sender ntv sollen Kommunen an den Gewinnen aus den Windkraftanlagen beteiligt werden. Mehrere Bundesländer würden derzeit an entsprechenden Gesetzen arbeiten. Der Thüringer Landtag berät beispielsweise derzeit über ein Gesetz, das Kommunen konkrete Einnahmen verspricht. Darüber hinaus soll die Region von günstigeren Strompreisen profitieren. So sollen Kommunen in einem Radius von 2.500 m um neue Windräder jeweils 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde erhalten; Bürger 0,1 Cent pro kWh.
Auch die Landesregierung von Nordthein-Westfalen plant ähnliches, so der Sender. Andere – darunter Bayern und Sachsen, pochen auf eine einheitliche Regelung im gesamten Bundesgebiet. Doch vor allem in Bayern und Sachsen läuft der Ausbau stockend, kritisiert der Bundesverband Windenergie schon seit längerem: „Wir sehen ja auch, dass es in NRW, einem sehr bevölkerungsreichen Land, voran geht. Es ist durchaus möglich und liegt nicht an der Bevölkerungsdichte“, sagt Verbandspräsidentin Bärbel Heidebrock. Besonders in Bayern und Sachsen fehle es einfach am politischen Willen, die Ziele umzusetzen.
Beim Vorreiter Mecklenburg-Vorpommern müssen Investoren schon seit 2016 beim Bau neuer Windparks Anwohnern und Kommunen eine Beteiligung anbieten. Doch laut Wirtschaftsministerium gibt es auch hier bislang kaum Privatanleger; auch viele Kommunen ließen sich Zeit. Finanzielle Anreize allein werden also nicht ausreichen, so das Fazit bei ntv.