Der Bundesrat hat am vergangenen Freitag eine Empfehlung zum Kohleausstiegsgesetz abgegeben. Diese sieht vor, den Bonus für den Einsatz von erneuerbarer Wärme in Kraft-Wärme-Kopplungssystemen auf erneuerbare Brennstoffe wie Biogas, Holz und andere Biomassen zu erweitern. „Wir begrüßen wir ausdrücklich die Empfehlung des Bundesrats und sehen darin weiteren Rückenwind für unsere Branche. Der Einsatz von erneuerbaren Brennstoffen wie Holz und Biogas ist schon jetzt gelebter Klimaschutz, der in der Fernwärme und bei den Wärmeanwendungen der Industrie dringend weiter vorangebracht werden muss“, kommentierte Sandra Rostek vom Fachverband Biogas stellvertretend für mehrere Bioeenergieverbände. Die Bundesländer hätten die Chance erkannt, die hierbei in der Öffnung des neu einzuführenden Wärmebonus für die Bioenergie liege, die im aktuellen Gesetzesentwurf ausgeschlossen sei.
Biomasse zur Spitzenlast
Landauf, landab ließen sich viele sinnvolle neue Wärmekonzepte mit Bioenergie erschließen ob im ländlichen Raum oder in der Stadt. Ein Mehrwert der erneuerbaren Brennstoffe biete sich beispielsweise, wenn wegen niedriger Außentemperaturen mehr Wärme benötigt wird als durch Solar- oder Umweltwärme bereitgestellt werden kann. Auch für das sehr hohe Temperaturniveau, das für viele industrielle Prozesse benötigt werde, sei die Bioenergie unerlässlich. Näheres zur Position der Bioenergieverbände zum Wärmebonus finden Sie im Vorschlagspapier auf der Website des Hauptstadtbüros Bioenergie.
Gerade für NRW interessant
Reiner Priggen (Dipl.-Ing.), Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien Nordrhein-Westfalen (LEE NRW) ergänzt: „Wir begrüßen, dass der Bundesrat Biogas eine maßgebliche Bedeutung für die Kraft-Wärme-Kopplung zuschreibt. Denn für eine gelingende Wärmewende müssen wir uns hier auf erneuerbare Brennstoffe fokussieren. Gerade in Nordrhein-Westfalen werden wir zukünftig auf die verstärkte Nutzung von Biogas angewiesen sein, um sowohl Industrie als auch Ballungsräume flexibel mit erneuerbarer Wärme versorgen zu können.“ Dafür werde KWK eine Schlüsseltechnologie sein, wie die Landesregierung in ihrer Energieversorgungsstrategie erkannt hat. Der Bundestag sei jetzt aufgefordert, der Empfehlung zu folgen und Biogas in den Wärmebonus einzubeziehen.
KWK-Anlagen haben im Zuge der Energiewende eine große Bedeutung, da hier gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt und genutzt werden können. Klimafreundlich sind KWK-Anlagen laut Priggen aber nur dann, wenn sie mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Dafür sei Biogas ein idealer Energieträger. Damit auch im Wärmesektor schneller CO₂-Emissionsminderungen erreicht werden, soll durch den sogenannten Wärmebonus im Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) der Ausbau beschleunigt werden.