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Biokraftstoffe

Bundeswirtschaftsministerium sieht Perspektive für Biokraftstoffe  

Das 6. BBE/UFOP-Fachseminar zum Thema „Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen und erneuerbarem Strom“ zeigte Perspektiven und Handlungsrahmen auf.  

Lesezeit: 3 Minuten

Biokraftstoffe sind der aktuell kostengünstigste Beitrag zum Klimaschutz im Verkehr: Mit dieser Feststellung unterstrich Frank Bonaldo, Referatsleiter „Energiewende in der Mobilität, Kraftstoffmärkte“ im Bundeswirtschaftsministerium die grundsätzliche Bedeutung der Biokraftstoffe zu Beginn des 6. Fachseminars zum Thema „Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen und erneuerbarem Strom“. Die Ausrichter dieser Seminarreihe, der Bundesverband Bioenergie (BBE) und die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) begrüßten etwa 100 Teilnehmer.

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Bonaldo unterstrich mit Bezug auf das in der Regierungskoalition abgestimmte Biobrennstoffpotenzial von 1.000 bis 1.200 PJ die große Bedeutung der Biokraftstoffe, die die E-Mobilität ergänzen könnten. Mit der Feststellung, dass nicht in Zukunft, sondern jetzt mit 500 PJ in Abhängigkeit von der Kilometerleistung etwa 13 bis 15 Mio. Pkw betrieben werden könnten, könnten nachhaltige und treibhausgasoptimierte Biokraftstoffe mit 20 bis 25 Mio. t weniger CO₂ zur Treibhausgaseinsparung im Verkehr beitragen.

Den aktuell von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) veröffentlichten Evaluations- und Erfahrungsbericht 2018 stellte Referatsleiterin Stefanie Küppers und die aktuellen Änderungen im „Nabisy-Datenbanksystem Karl-Heinz Schnau vor. Der Bericht und das von der BLE seit 2009 stetig weiterentwickelte Datenbanksystem hätten einen international beachteten Stellenwert erreicht, an dem sich nicht nur die Mitgliedsstaaten, sondern auch die EU-Kommission orientieren müsse, wenn infolge der Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU (RED II) ein EU-Datenbanksystem geschaffen werde, stellten die Seminarteilnehmer fest.

Andreas Feige, Geschäftsführer International Sustainability & Carbon Certification, ISCC, und Peter Jürgens, Geschäftsführer REDcert GmbH, erläuterten in ihren Vorträgen den Handlungsbedarf zur Umsetzung der Delegierten Verordnung zur Regelung von Biokraftstoffen aus high und low-iLUC Biomasserohstoffen bzw. den Anpassungs- und Erweiterungsbedarf der Zertifizierungssysteme. Feige und Jürgens bemängelten die unzureichende Regelungstiefe der RED II und fehlenden begleitenden rechtlichen Regelungen in Form erforderlicher delegierter Rechtsakte im Zusammenhang des von der EU-Kommission selbst vorgegebenen Zeitdrucks zur Umsetzung bis Juni 2021. Betroffen in Europa ist bereits die Ernte 2021.

Biokraftstoffe aus Abfallölen

Detlef Evers, Geschäftsführer Mittelstandsverband abfallbasierter Kraftstoffe, MVaK, gab einen umfassenden Überblick über die Marktentwicklung von aus Abfallölen und-fetten hergestellten Biodiesel, die Importherkünfte und -mengen und Initiativen, das noch bestehende Abfallölpotenzial aus Haushalten einzusammeln. Evers informierte auch über den Betrugsfall, ausgelöst durch den Biodieselhersteller Kampen in den Niederlanden, der die Vertrauenswürdigkeit der gesamten Branche belaste. Evers stellte Maßnahmen vor, die die Branche derzeit auf europäischer Ebene abstimme, um die Transparenz und Dokumentationsqualität weiter zu verbessern.

Jenny Walther-Thoss, WWF Deutschland, erläuterte die grundsätzliche Bedeutung von Nachhaltigkeitssystemen und stellte fest, dass sich deren Wirksamkeit nicht mit den in der RED II gestellten Anforderungen messen lassen könnten, weil diese freiwillig und nicht wie bei Biokraftstoffen auf rechtlicher Grundlage basierten. Die RED II und die Umsetzung in Deutschland mit dem Datenbanksystem, den Vor-Ort-Audits bei den Zertifizierungsstellen oder im Rahmen einer Zertifizierung in einem Drittstaat, setze hier den Maßstab.

Igor Dormuth, Auditor beim TÜVSüd, gab einen Überblick über die bestehenden und zukünftigen rechtlichen Rahmenbedingungen und erforderlichen Nachweise zur Anrechnung der E-Mobilität auf die THG-Quote. Die Anforderungen für erneuerbaren Strom seien bei weitem nicht so streng und engmaschig wie bei Biokraftstoffen, stellte Dormuth fest.

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