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BWE: „Wir rennen sehenden Auges in die Stromlücke!“

Nach der deutlichen Unterdeckung der jüngsten Ausschreibungsrunde für die Windenergie an Land warnt die Branche vor den Folgen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Windmarkt ist seit Jahresbeginn stark eingebrochen: Bis zum Monat Oktober wurden Anlagen mit einer Gesamtleistung von lediglich 545 MW neu in Betrieb genommen. Und es ist keine Besserung in Sicht. Laut Bundesnetzagentur wurden bei der jüngsten Ausschreibungsrunde bei einer ausgeschriebenen Menge von 675 Megawatt nur 25 Gebote mit einem Volumen von 204 Megawatt eingereicht und haben einen Zuschlag erhalten.

BWE: "Politik ignoriert Krise"

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„Die Ergebnisse der fünften Ausschreibungsrunde 2019 sind katastrophal, überraschen uns aber nicht. Seit Monaten machen wir ganz konkrete Vorschläge, um zusammen mit der Politik den Genehmigungsstau bei der Windenergie endlich zu lösen. Doch die politische Reaktion aus Berlin zeigt uns, dass die Krise der Windbranche schlichtweg nicht ernstgenommen wird“, kritisiert Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes Windenergie. Wichtige Entscheidungen würden wegdelegiert, Handlungszeiträume bis ins nächste Jahr gestreckt, während die wöchentlichen Meldungen um Arbeitsplatzverluste ein Handeln heute verlangen. „Wer die Branche nötigt, derart lange die Luft anhalten zu müssen, braucht sich am Ende nicht wundern, wenn sie an Atemnot verstirbt“, sagte Albers.

Arbeitsplätze gehen verloren

Nach Angaben der Bundesregierung gingen die Arbeitsplatzzahlen der Windbranche im Jahr 2017 von 133.800 auf 112.100 zurück. Auf die konkrete Frage der Linkspartei, wie mit dem Arbeitsplatzrückgang umgegangen werde, antwortet die Bundesregierung, den Beschäftigten der Windenergiebranche stünden „arbeitsmarktpolitische Maßnahmen nach dem Dritten Buch Sozialgesetzbuch (Arbeitsförderung) zur Verfügung.“ Für viele sei diese Antwort ein Schlag ins Gesicht, so Albers.

Stromlücke droht

„Die Strategie ,Komm ich heut nicht, komm ich morgen‘ funktioniert bei der Energiewende nicht. Bis zur Stilllegung der letzten aktiven Atomkraftwerke und dem tatsächlichen Kohleausstieg müssen die erneuerbaren Energien und insbesondere die Windenergie heutige Erzeugungskapazitäten ersetzen. Zusätzlich wird es in einer emissionsfreien Volkswirtschaft und einem Industrieland unserer Größe nötig sein, dass wir die erhöhte Stromnachfrage in den Sektoren Verkehr, Industrie und Wärme decken“, unterstreicht der Präsident. Andernfalls würde Deutschland sehenden Auges in eine Stromlücke rennen. „Woher soll ein Großteil des Stromes – etwa zur Erfüllung von Peter Altmaiers Wasserstoffstrategie – kommen, wenn nicht aus der Windenergie?“, so Albers weiter. Nach Berechnungen der Erneuerbaren-Verbände wird der Strombedarf im Jahr 2030 bei 740 TWh liegen. Die Bundesregierung hingegen geht derzeit von einem deutlich niedrigeren Strombedarf von lediglich 572 bis 587 TWh aus.

„Die anhaltende Flaute in der Windenergie an Land ist erschreckend! Alle sechs Ausschreibungen, die seit Oktober 2018 durchgeführt wurden, waren unterzeichnet. Diese Krise der Windindustrie gefährdet Klimaziele, Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland“, warnt auch Matthias Zelinger, Geschäftsführer VDMA Power Systems.

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