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Negative Emissionen

CO₂ einfangen und speichern – fünf Technologien unter der Lupe

Eine neue Studie zeigt: Um CO₂ aus der Atmosphäre zu entnehmen, spielt die Biomasse eine wichtige Rolle: In Form von Energie- und Bauholz, aber auch in Form von Pflanzenkohle.

Lesezeit: 3 Minuten

Wenn die Schweiz das Ziel erreichen will, bis 2050 unter dem Strich keine Treibhausgase mehr auszustoßen, ist sie auf den Einsatz sogenannter Negativemissionstechnologien (NET) angewiesen – Verfahren, die CO2 aus der Atmosphäre entnehmen und langfristig speichern.

Obwohl NET dazu beitragen können, die Klimaziele zu erreichen, ist derzeit noch vieles unklar; einige der technischen Verfahren sind in der Praxis unerprobt, technisch komplex, kostspielig und vorerst nicht in großem Maßstab einsetzbar. Hinzu kommt, dass viele Menschen erst wenig über die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der NET wissen.

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CO₂ vermeiden ist günstiger

Im Auftrag der TA-SWISS haben das Öko-Institut und die Empa daher fünf für die Schweiz relevante NET zusammen mit Experten evaluiert. Klar wird dabei: Eine einzelne Methode reicht nicht, sondern es braucht alle NET. Außerdem bleibt die Reduktion des CO2-Ausstoßes zentral. Denn: Emissionen zu vermeiden ist günstiger, als das CO2 nachträglich wieder aus der Luft zu entfernen.

Die TA-Swiss-Studie hat zum Ziel, Politik und Öffentlichkeit über Chancen, Grenzen und Risiken verschiedener Methoden zur CO2-Entnahme und Speicherung zu informieren. Dabei wurden Aspekte wie Machbarkeit, Klimawirksamkeit, Kosten, Ressourcenverbrauch und Auswirkungen auf Umwelt und Bevölkerung betrachtet.

Fünf Technologien

Bei den fünf Technologien handelt es sich um:

  • die Speicherung von CO2 als Biomasse im Wald und anschließender Holzverwendung
  • die Speicherung in Form von Humus im Boden und der Einsatz von Pflanzenkohle
  • die Abscheidung und Speicherung von CO2 bei der Verbrennung von Biomasse (BECCS)
  • die Entnahme aus der Luft und Speicherung (DACCS)
  • die beschleunigte Verwitterung von Abbruchbeton und Gestein (Carbonatisierung).

Jede der fünf NET wurde anhand des aktuellen Wissensstands und mithilfe von Experteninterviews bewertet. Mögliche Chancen, Risiken, Synergieeffekte und Konflikte wurden aus Systemsicht identifiziert und betrachtet. Darauf basierend wurden Handlungsoptionen und Empfehlungen im Allgemeinen sowie zu den einzelnen Technologien entwickelt und zusammen mit verschiedenen Stakeholdern reflektiert.

Empfehlungen der Wissenschaftler

Die wichtigsten Empfehlungen der Studie:

  • Damit der Beitrag von NET zum Netto-Null-Ziel umwelt- und gesellschaftsverträglich umgesetzt werden kann, wird in der Studie unter anderem empfohlen, dass sich Politik und Gesellschaft frühzeitig mit dem Thema auseinandersetzen. Dies erfordert insbesondere, dass die Öffentlichkeit mittels faktenbasierter und nachvollziehbarer Informationen in die Gestaltung der Einsatzbedingungen der NET einbezogen wird.
  • Es braucht eine übergreifende Strategie zur Nutzung von begrenzten Ressourcen und zur Finanzierung für die Entwicklung und Umsetzung der NET.
  • Zudem sind weitere Untersuchungen nötig, um das Potenzial der unterschiedlichen Technologien zu bestimmen.
  • Auch die langfristig der Atmosphäre entzogene Menge an CO2 muss transparent und einfach erfasst werden können, um einen verlässlichen Bewertungsrahmen zu schaffen und zu vermeiden, dass dasselbe CO2 mehrmals gezählt wird.
  • Weiter sollte die Mindestdauer der CO2-Speicherung reflektiert werden.
  • NET können beim Erreichen des Netto-Null-Ziels nur ergänzend zum Einsatz kommen. Daher ist es wichtig, dass für die Reduktion von CO2-Emissionen und für die CO2-Entfernung getrennte Ziele gelten.
  • Die Schweiz hat momentan eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung von NET. Dieser Wettbewerbsvorteil sollte mit der Förderung der entsprechenden Forschung und Entwicklung, sowie Demonstrationsprojekten weiter gestärkt werden.

Neben diesen allgemeinen Empfehlungen werden in der Studie für jede der fünf NET spezifische Empfehlungen formuliert. Eine Kurzfassung der Studie finden Sie hier.

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