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topplus Erneuerbare-Energien-Gesetz

Das EEG wird 20 – Branche fordert Fortsetzung

Am 1. April 2000 ist das EEG in Kraft getreten. Das Gesetz hat noch lange nicht ausgedient, sagen Branchenvertreter. Allerdings seien Änderungen dringend nötig.

Lesezeit: 4 Minuten

Mit der Einführung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) am 1. April 2000 hat die Bundesregierung den Grundstein zum Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland gelegt. Darin wurden zwei elementare Ziele verankert: Zum einen erhielt Strom aus regenerativen Quellen im Netz Vorrang gegenüber konventionellem Strom. Zum anderen bekamen die Marktteilnehmer Investitionssicherheit, indem der Gesetzgeber Vergütungssätze für das Angebot erneuerbarer Energien fixierte.

Anteil der Erneuerbaren von 6 auf 42 % gestiegen

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Die Entwicklung der vergangenen 20 Jahre spricht für sich: Seit dem Inkrafttreten ist der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch kontinuierlich gestiegen; von 6,2 Prozent im Jahr 2000 auf 42,1 Prozent in 2019. Diese Quote entspricht 244 Milliarden Kilowattstunden aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse. Davon gehen 11 Prozent auf Bioenergie zurück. Bei der Wärmeerzeugung beträgt der Anteil Erneuerbarer 39 Prozent, wovon sogar 34 Prozent auf Bioenergie basieren. „Regenerative Energien sind also hierzulande die Stromquelle Nummer eins und das EEG als wirksames Instrument ist weltweit zum Vorbild für einen systematischen, gesellschaftlich akzeptierten Ausbau avanciert“, unterstreicht Jens Albartus, der Geschäftsführer des Biogasanlagenherstellers Weltec Biopower, der 2001 gegründet wurde. Das Gesetz habe zudem stetig neue Technologien hervorgebracht, die heute unverzichtbarer Bestandteil in vielen rentablen Energieanlagen seien.

Anschlussregelungen gefragt

Gerade die Innovationen sind die Treiber des weltweiten Ausbaus erneuerbarer Energien, an dem deutsche Unternehmen einen großen Anteil haben. „Um die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben und um weiterhin die Arbeitsplätze in dieser Branche zu sichern, müssen wir uns jetzt in Deutschland verstärkt den Bestandsanlagen widmen und dringend intelligente Anschlusslösungen finden; speziell für diejenigen, die in nächsten Jahren aus der 20-jährigen EEG-Förderung fallen“, betont Jens Albartus. Dafür gilt es sich zu engagieren, denn Biogas wird unabhängig von Wind und Sonne produziert und ist daher eine wichtige Säule im erneuerbaren Energiemix. Darüber hinaus sei Biomethan – das veredelte Biogas – ein wichtiger, CO₂-neutraler und nachhaltiger Kraftstoff in der Verkehrswende.

Privatkunden kommen in den Strommarkt

Seit dem Jahr 2000 ist mit dem EEG der gesetzliche Rahmen für den Ausbau der Erneuerbaren und ihrer Integration in den Strommarkt gesetzt worden, resümiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Das EEG folgte auf das Stromeinspeisegesetz von 1991. Dank der gesetzlich festgelegten Vergütung bekamen neue Akteure, allen voran die Bürgern, Zugang zum Strommarkt. Damit begann laut BUND die Erfolgsgeschichte der „Energiewende von unten“.

„Seither wurde das EEG stetig novelliert – leider nicht immer zum Guten. 2017 wurden der Umstieg von garantierter Förderung auf Ausschreibungen vollzogen und die Mengen gedeckelt. Große Akteure werden dadurch bevorzugt, kleine an den Rand gedrängt“, erklärt der Verband und ruft die Regierung anlässlich 20 Jahre EEG auf, „endlich die Weichen für eine naturverträgliche Energieversorgung zu stellen.“

Weltweite Entwicklungen

„Mit dem EEG hat Deutschland einen großen umweltpolitischen Schritt getan und zugleich die Windenergie und Photovoltaik aus den Hinterhofwerkstätten herausgeholt und zu innovativen Industriezweigen gemacht“, Dr. Thomas E. Banning, Vorstandsvorsitzender der Naturstrom AG. Deutschland könne zu Recht stolz sein auf das, was es mit dem EEG angestoßen und erreicht habe – nicht nur hierzulande, sondern weltweit. Denn Sonnenstrom sei inzwischen konkurrenzlos günstig und helfe in Schwellen- und Entwicklungsländern in großem Stil bei der Elektrifizierung und dem Aufbau eines besseren Lebensstandards. „Für mich ist das EEG das beste Entwicklungshilfeprogramm, das je von Deutschland ausging“, so Banning.

Trotz aller Freude über das Erreichte müsse man aber auch feststellen, dass es die Bundesregierung in den letzten Jahren nicht geschafft und häufig auch gar nicht erst versucht habe, diese Story fortzuschreiben. Die Konsequenz: Das EEG sei eine Erfolgsgeschichte mit immer schlechter werdenden Fortsetzungen. „Vor allem die letzten Novellen zielen darauf ab, die Bürgerenergie-Bewegung zurückzudrängen und zentralistische Strukturen aus der alten, fossil-atomaren Energiewirtschaft ins Zeitalter der Erneuerbaren hinüberzuretten“, kritisiert der Vorstandsvorsitzende.

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