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Das heutige EEG wird es so nicht mehr geben

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird spätestens im Jahr 2015 grundlegend reformiert, erwartet Horst Seide, Präsidiumsmitglied im Fachverband Biogas. Wie Seide gestern auf dem Biogas-Fachkongress „Was kommt nach dem EEG?“ der Akademie für Erneuerbare Energien im niedersächsischen Hitzacker deutlich machte, hat sich das Gesetz zwar bislang als effizientes Instrument bewährt.

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Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wird spätestens im Jahr 2015 grundlegend reformiert, erwartet Horst Seide, Präsidiumsmitglied im Fachverband Biogas. Wie Seide gestern auf dem Biogas-Fachkongress „Was kommt nach dem EEG?“ der Akademie für Erneuerbare Energien im niedersächsischen Hitzacker deutlich machte, hat sich das Gesetz zwar bislang als effizientes Instrument bewährt. „Aber bei einem Anteil von 30 % erneuerbare Energien im Strommarkt, die wir demnächst erreichen werden, macht uns das Gesetz starke Probleme.“


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Ein Schwachpunkt ist die in dem Gesetz festgelegte EEG-Umlage. Diese wird sich im nächsten Jahr auf über 5 Cent je Kilowattstunden erhöhen. 0,69 Cent davon machen Prognosefehler aus dem vergangenen Jahr sowie 1,29 Cent die Umlagebefreiung für die Industrie aus. „Die Befreiung der stromintensiven Industrie ist wichtig, aber das ist eine Industrieförderung und darf nicht der EEG-Umlage angelastet werden“, kritisiert Seide. Auch die Strompreisbildung an der Börse hält er nicht für zukunftsfähig, wenn immer mehr erneuerbare Energien den Preis bestimmen. „Dadurch werden Gaskraftwerke unwirtschaftlich, die wir aber zur Regelung benötigen“, stellt er fest.


Das Gleiche betrifft die Biogasanlage der Zukunft. Diese wird nicht wie bislang mehr Strom in der Grundlast produzieren. „Damit verdrängen wir Photovoltaik- und Windstrom, die von den Treibhausgasemissionen besser sind als Biogas und keine Biomasse benötigen“, argumentiert er. Darum werden Biogasanlagen in Zukunft vor allem zu den Zeiten laufen, wo die anderen Technologien weniger Strom produzieren, also z.B. morgens und abends. Zu diesen Zeiten ist weniger Solarstrom verfügbar. Dabei wollen sich der Fachverband Biogas und der Bundesverband Bioenergie politisch dafür stark machen, dass die Biomasse-Anlagen künftig nur noch acht Stunden laufen und 16 ausgeschaltet bleiben. Mit bestehender Biomasse könnte man damit die variable Leistung der Biomassekraftwerke in Deutschland von derzeit 6 GW auf rund 20 GW erhöhen. „Damit die Banken weiterhin Sicherheiten für die Finanzierung von neuen Anlagen haben, brauchen wir ein System, bei dem wir Geld bekommen, unabhängig davon, ob der Strom eingespeist wird oder nicht“, fordert er.


Diese grundlegende Änderung betrifft nicht nur neue Anlagen, sondern auch die bestehenden. Diese müssten für die neue Fahrweise umgebaut werden. Auch Hofanlagen mit 200 kW Leistung können den 8/16-Stunden-Betrieb fahren. Allerdings ist Seide überzeugt, dass nicht jede Anlage dafür geeignet ist. „Wir sehen in Bayern gerade, dass wir einen Mitmachfaktor von 50 % haben, also nur die Hälfte der Anlagen ist regelbar. Der Rest wird wie bisher Grundlaststrom erzeugen.“

Die Diskussion um das neue EEG ist heute schon voll im Gang. Seide glaubt jedoch nicht daran, dass die jetzige Regierung vor der Bundestagswahl 2013 ein neues Gesetz anpackt. Nach einer möglichen Regierungsneubildung ist also frühestens ab 2015 mit einer neuen Förderung zu rechnen. Seide fordert: „Wir müssen uns aber heute schon einmischen und der Politik die Probleme vor Augen führen. Denn der Zubau an erneuerbaren Energien wird schnell verlaufen und in der Bevölkerung weitere Ängste schüren.“ (Hinrich Neumann)

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