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Fachverband Biogas

Durchwachsene Silphie: Dauerkultur hilft auch dem Grundwasser

Im Rahmen der Aktionswoche Artenvielfalt informierte der Fachverband Biogas in Bayern über die Chancen, die sich mit dem Anbau der Silphie für Arten- und Grundwasserschutz ergeben.

Lesezeit: 3 Minuten

Für die Regensburger Energie- und Trinkwasserversorgung AG (REWAG) ist der Anbau der Durchwachsenen Silphie sehr interessant. Die Energiepflanze ist besonders gut für den Anbau in äußeren Wasserschutzgebieten geeignet. Sie braucht kaum Dünger und nach dem ersten Jahr keine Herbizide mehr. „Für uns ist die Bepflanzung von Feldern mit der Durchwachsenen Silphie damit ein wertvoller Beitrag zum Grundwasserschutz“, erklärte REWAG-Vorstandsvorsitzender Dr. Torsten Briegel bei einem Pressetermin im bayerischen Lappersdorf am Rande eines Silphie-Feldes. Dieses befindet sich im Einzugsbereich der Wassergewinnungsanlage Sallern, aus der 80 Prozent des Regensburger Trinkwassers kommen.

Der Termin war Teil der „Aktionswoche Artenvielfalt“, mit der der Fachverband Biogas gemeinsam mit anderen Verbänden und Organisationen auf die Chancen von bunten und artenreichen Energiepflanzenfeldern aufmerksam machen wollte. Bei dem Termin in Lappersdorf stellte der Fachverband Biogas, Schmack Biogas Service und die REWAG gemeinsam mit der Landrätin Tanja Schweiger die Bedeutung der Energiepflanze Durchwachsene Silphie für die Artenvielfalt vor.

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Vor 8 Jahren angebaut

Auf einer drei Hektar großen Fläche bei Lappersdorf fördern Schmack Biogas Service und die REWAG bereits seit acht Jahren gemeinsam den Anbau der alternativen Energiepflanze. In Landwirt Franz Habenschaden haben die Initiatoren einen engagierten Partner gefunden. „In mühevoller Handarbeit haben wir im Jahr 2012 hier 80.000 Pflanzen ausgepflanzt, nur ein Teil konnte gesät werden. Nach etwas Anlaufschwierigkeiten – die Pflanze war komplett neu in Europa – ist nun ein wunderschöner dichter Bestand zu sehen, der keine Pflanzenschutzmaßnahmen mehr benötigt,“ berichtete der Landwirt.

Energetisch verwertet wird die Pflanze in einer der Biogasanlagen der REWAG. Für das Rohstoffmanagement der Anlage ist Schmack Biogas verantwortlich. Johann Mayer, Kreisobmann vom Bayerischen Bauernverband und Vorsitzender der Liefergemeinschaft der Biogasanlage Schwabelweis, wies auf die Pionierarbeit des Landkreises Regensburg in Sachen Blühpflanzen hin. Er hofft damit auch auf einen neuen Startschuss für die Biogasverwertung. Pflanzen, wie die Durchwachsene Silphie oder extensiver Grasaufwuchs werden vom Vieh nicht gefressen und können nur energetisch sinnvoll verwertet werden. Damit liefern die Pflanzen klimafreundliche Energie aus der Region, weil sie auch noch CO2 aus der Luft binden.

Imker und Jäger loben Blühpflanze

Auch die Vertreter des Imkerkreisverbandes und des Bezirksjagdverbandes Regensburg Josef Fichtl und Helmut Seiler bestätigten die positive Wirkung der Blühpflanze auf die Bienen, andere Insekten und die Tierwelt. „Wenn ab Juli das Feld blüht, ist das eine ideale Wildbienenweide“, so Fichtl. Der hohe Aufwuchs sorgt über das ganze Jahr für die Deckung des Wildes und dient zur Überwinterung auch für die Insekten. Helmut Seiler hob hervor, dass hier im Umkreis vom Regen, durch den Einsatz entsprechender Pflanzen, Bodenproben und Düngeempfehlungen schon seit Jahren keinerlei Bodenbelastungen gemessen werden.

Einsatz trotz Einnahmeverluste

Markus Bäuml, Referent des Fachverbandes Biogas betonte in seinem Schlusswort, dass für den Betreiber einer Biogasanlage der Anbau von Blühflächen statt Mais auch Einnahmeverluste aufgrund der geringeren Gasausbeute pro Hektar bedeute. Dennoch würden viele Landwirte freiwillig auf einen Teil ihrer Einnahmen verzichten und bauten alternative Energiepflanzen an. Wenn der Anbau von blühenden Energiepflanzen für eine Verbesserung der Artenvielfalt flächendeckend im größeren Umfang erfolgen solle, dann muss den Landwirten mit besseren Rahmenbedingungen geholfen werden. Bäuml betonte: „Somit kann Biogas an vielerlei Stellen dazu beitragen, eine attraktive Kulturlandschaft in Deutschland zu erhalten oder wieder zu etablieren.“

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