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Dauerkultur Silphie gut für Wasserhaushalt
Auf einem Demotag in Thüringen informierten Experten über die Vorteile der Durchwachsenen Silphie als Biogassubstrat.
„Mit der Silphie haben wir eine Pflanze, die insektenfreundlich ist und Humus und Wasser im Boden bindet“, zählt Thüringens Umwelt- und Energiestaatssekretär Olaf Möller die Vorteile der Dauerkultur auf. Auf einem Demonstrationstag bei der Agrarprodukte Ludwigshof eG im Thüringischen Ranis informierte sich der Staatssekretär über die blühende Anbaustaude. Die Veranstaltung des Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerks (ThEEN) und des Fachverbandes Biogas wurde vom BUND Thüringen e.V., dem Artenschutzzentrum Thüringen, dem Thüringer Bauernverband e.V. und der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft unterstützt.
Keine Bodenbearbeitung bei der Dauerkultur
„Der große ökologische Vorteil der Durchwachsenen Silphie ist, dass sie nach einmaliger Aussaat viele Jahre auf der Fläche Erträge bringt, ohne Bodenbearbeitungs- oder Pflanzenschutzmaßnahmen durchführen zu müssen“, betont Dr. Stefan Rauh, Geschäftsführer im Fachverband Biogas. „Das schont Ressourcen, schützt die Umwelt und bietet Lebensraum für Insekten, Vögel und Wildtiere.“ Andauernde Dürreperioden als Indiz für den Klimawandel erfordern Anpassungen in der Landwirtschaft. Für Biogasanlagenbetreiber heißt das, auf eine Erweiterung des Anbauspektrums zu setzen, insbesondere auf wasserspeichernde Dauerkulturen wie die Durchwachsene Silphie. Derzeit erfährt die Kultur einen enormen Aufwind in der Branche. Der Energieertrag kann an passenden Standorten mit Mais mithalten, kann aber gerade in den ersten Jahren auch deutlich unterhalb des Ertrags von Mais liegen. Viele Betreiber von Biogasanlagen entscheiden sich ganz bewusst dafür, einen Teil ihrer Flächen mit ökologisch wertvollen Energiepflanzen zu bestellen. Als persönlichen Beitrag zur Diversifizierung.
Silphie ist greeningfähig
Seit diesem Jahr wird die Durchwachsene Silphie als greeningfähig anerkannt und darf im Herbst abgeerntet und in der Biogasanlage vergoren werden. Das sogenannte „Greening“ bedeutet: wenn Landwirte EU-Zahlungen beziehen wollen, müssen sie mindestens fünf Prozent ihrer Flächen mit ökologisch wertvollen Pflanzen bestellen. „Der Anbau von weiteren Blühpflanzen neben der Durchwachsenen Silphie kann vorangebracht werden, wenn die monetären Einbußen der Landwirte über entsprechende Anpassungen der Agrarpolitik ausgeglichen werden. Derartige Regelungen ließen sich sowohl auf europäischer, auf nationaler als auch auf Bundesländer-Ebene umsetzen“, unterstreicht Rauh.