Mit dem Modellvorhaben „Pilot-SBG“ will das Deutsche Biomasseforschungszentrum (DBFZ) einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung fortschrittlicher, erneuerbarer Kraftstoffe leisten.
Das Modellvorhaben wird seit 2018 am DBFZ umgesetzt. Ziel des im Rahmen der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie (MKS) der deutschen Bundesregierung initiierten Forschungsvorhabens ist es, bislang ungenutzte biogene Reststoffe, Nebenprodukte und Abfälle mit Hilfe von Wasserstoff zu erneuerbarem Methan als Kraftstoff für den Verkehrssektor umzuwandeln.
Als wesentlicher Bestandteil des Vorhabens fiel am 31. Mai 2022 der Startschuss für den Aufbau einer Pilotanlage auf dem Gelände des DBFZ in Leipzig.
Anlage zur Reststoffvergärung
Die geplante Anlage wird auf einer Fläche von etwa 800 Quadratmetern aufgebaut und verbindet im Kern die anaerobe Fermentation ausgewählter Rest- und Abfallstoffe mit der anschließenden Methanisierung des entstehenden Biogases.
Vor- und nachgeschaltet sind innovative Prozesse zur Steigerung der Ressourceneffizienz und Bereitstellung wertiger Nebenprodukte. Der bei der Methanisierung eingesetzte Wasserstoff erhöht dabei deutlich den Methanertrag des Gesamtprozesses. „Wir gehen aktuell von einem monatlichen Input von bis zu 1,2 t Rohstoff und bis zu 80 Normkubikmetern erneuerbarem Methan als Output aus. Dieses soll in einer sich anschließenden Tankanlage als erneuerbares CNG im DBFZ-Fuhrpark genutzt werden“, umreißt die Projektleiterin Karin Naumann die Ziele der Anlage.
Flexibles Technikmodul
Nach den ab 2023 geplanten Betriebskampagnen wird die Anlage als Technologieplattform für Forschung und Entwicklung gleichermaßen Akteur aus Wissenschaft und Wirtschaft zur Verfügung stehen und ist so gestaltet, dass flexibel unterschiedliche Technikmodule eingesetzt werden können. In begrenztem Umfang kann sie für diese Zwecke auch bereits während der Projektlaufzeit von Pilot-SBG genutzt werden.