Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

topplus Nachwachsende Rohstoffe

Deutsche Umwelthilfe: Energiepflanzen abschaffen!

Erneut kritisiert die DUH den Einsatz von Mais, Zuckerrüben, Getreide sowie Waldholz für die Energieerzeugung. Die Bioenergiebranche kritisiert die „einseitigen und überholten Argumente“.

Lesezeit: 4 Minuten

In einem neuen Positionspapier fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) eine umwelt- und klimagerechte Neuausrichtung der Nutzung von Bioenergie wie Bioabfällen, Holz oder Mais. Die Voraussetzungen zur Nutzung: Flächeneffizienz, nachhaltige Landnutzung und eine positive Gesamtklimabilanz. 
Unter diesen Leitlinien sollten im zukünftigen Energiesystem nur noch unvermeidbare Bioabfälle und Reststoffe vergoren und – sofern zulässig – anschließend kompostiert werden.

Wind- und Solarstromproduktion auf dem Acker

Das Wichtigste zum Thema Energie freitags, alle 4 Wochen per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Auch die Vergärung von Anbaubiomasse wie Mais zu Biogas sollte angesichts der schlechten Flächeneffizienz schnellstmöglich eingeschränkt und nur noch bei kurzzeitig hoher Nachfrage verwendet werden. Die frei werdenden Ackerflächen könnten stattdessen für einen umweltgerechten Nahrungsmittelanbau sowie Wind- und Solaranlagen verwendet werden, die auf gleicher Fläche mehr erneuerbare Energie erzeugen.

Kein Klimaschutz

Die DUH bezeichnet den Anbau von Energiepflanzen wie Mais, Zuckerrüben und Getreide für den Klimaschutz als „Sackgasse“, da bei der Bewirtschaftung der Pflanzen CO₂ ausgestoßen werde. Nur eine Stromversorgung mittels „echter erneuerbarer Energien wie Windenergie und Photovoltaik“ könne den Treibhausgas-Ausstoß wirklich senken. 


Für eine stärkere Nutzung der Energie aus biogenen Abfällen fordert die DUH die flächendeckende Einführung verbraucherfreundlicher Biotonnen. Obwohl seit 2015 eine getrennte Sammlung von Bioabfällen vorgeschrieben ist, bestehen immer noch 39 Prozent des Restmülls aus Bioabfällen, die verbrannt werden. Am klimafreundlichsten sei es, wenn mittels Vergärung Bioenergie gewonnen und anschließend der Humus aus Bioabfällen als CO2-Senke und zur Bodenverbesserung genutzt wird. Die richtige Verwertung der Bioabfälle sowie eine konsequente und verbraucherfreundliche Bioabfallsammlung könnten deutschlandweit etwa 740.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.



Kritik an Holzenergie

Auch nachhaltig bezogenes Holz aus heimischen Wäldern sollte über mehrere Nutzungszyklen stofflich genutzt werden, zum Beispiel als Bauholz, bevor es energetisch verwendet – also verbrannt – wird. In Feuerungsanlagen bedarf es außerdem der besten verfügbaren Technik zur Minderung von Luftschadstoffen. Das heißt, dass auch in kleineren Anlagen wie Holzöfen ein Filter oder Staubabscheider dringend zum Standard werden muss, um den gesundheits- und klimaschädlichen Feinstaub- und Rußausstoß um 90 Prozent zu senken.



„Überholte Argumente“

„Das neue Biomasse-Papier der DUH bringt uns inhaltlich nicht weiter. Es bedient sich einseitiger, flacher Argumente, die alle nicht neu sind, aber dafür längst überholt“, kritisiert Sandra Rostek, Leiterin des Berlinger Hauptstadtbüros Bioenergie, das mehrere Verbände aus dem Bereich Biomasse und Landwirtschaft vertritt. Der wieder einmal bemühte Vergleich der Biomasse-Technologien mit Photovoltaik und Wind hinke nach wie vor, die vermeintliche Konkurrenzsituation sei absurd. „Die Bioenergie entfaltet ihr Potenzial eben ja genau dort, wo andere Klimaschutztechnologien an ihre Grenzen stoßen“, betont Rostek. Diese ergänzende und problemlösende Funktion der Bioenergie werde ebenso unterschlagen wie die Bandbreite ihrer innovativen Substratbasis und Vielseitigkeit ihrer Anwendungen. „Angesichts der Mammutaufgabe, vor der wir als Gesellschaft auf dem Weg hin zu einer klimaneutralen Volkswirtschaft stehen, ist es enttäuschend, dass gerade eine Organisation wie die DUH sich in alten Klischees ergeht.“

Holzenergieforum begrüßt IEA-Bericht

Auch das Forum für Nachhaltige Holzenergie betont, dass die Holzenergie ein integraler Bestandteil der Energiewende sein sollte, um Klimaneutralität zu erreichen. Das Forum sieht sich angesichts des diesjährigen Berichts der Internationalen Energie Agentur (IEA) zum "World Energy Outlook“ bestätigt, dass nachhaltige Holzenergie zur Energiewende in der Strom-, und Wärmeerzeugung sowie zur Dekarbonisierung der Industrie bis 2030 stärker eingesetzt werden sollte.

Anders als Photovoltaik und Windenergie sei sie die einzige erneuerbare, abrufbare und grundlastfähige Technologie im industriellen Maßstab. Durch den Einsatz von nachhaltiger Holzenergie könnten, insbesondere bei Kraft-Wärme-Kopplung, beachtliche Mengen von CO2 eingespart werden. Daher sollte die nächste Bundesregierung den IEA-Bericht als Appell verstehen, mit dem Einsatz von nachhaltiger Holzenergie das Erreichen der Klimaziele zu beginnen.

Mehr zu dem Thema

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.