Der Antrieb mit CNG (Compressed Natural Gas)wird in Europa beliebter, zeigt eine Auswertung der European Alternative Fuels Observatory (EAFO). Von Januar bis Mai 2018 wurden knapp 36.000 Erdgas-Pkw neu zugelassen und damit knapp 16.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Mit 5.446 Fahrzeugen konnte Deutschland nach Angaben der EAFO mehr als 15 Prozent der Neuzulassungen verbuchen.
Angesichts von 46 Mio. Fahrzeugen auf Deutschlands Straßen ist der Anteil der Gasfahrzeuge insgesamt aber immer noch sehr niedrig.
Italien bleibt mit 1 Mio. CNG-Fahrzeugen vorn
Italien bleibt mit rund 1 Million CNG-Fahrzeugen im europäischen Vergleich führend. Mit der steigenden Beliebtheit von CNG-Antrieben in Europa ist auch die Tankinfrastruktur stetig ausgebaut worden. Besonders in Belgien, den Niederlanden und Tschechien wurden in den vergangenen Jahren viele weiße Flecken auf der Tankstellen-Landkarte geschlossen, teilt die Brancheninitiative Zukunft Erdgas mit.
Im Vergleich zu Benzin verursache der Kraftstoff bis zu 25 Prozent weniger CO₂, rechnet die Brancheninitiative vor. Die Zahl bezieht sich allerdings – wie bei der Elektromobilität – nur auf die Emissionen des Fahrzeugs. Nicht berücksichtigt sind dabei Emissionen, die aufgrund der Förderung und des Transports entstehen können. Die Beimischung von Biomethan gilt daher als wirklich klimaschonende Alternative.
Branche fordert weitere Anreize
Zukunft Erdgas fordert jetzt weitere Anreize, um CNG als Alternative zu Benzin auf dem Markt zu etablieren. Einerseits müssten die Tankstellenbetreiber die Infrastrukur weiter ausbauen, andererseits sei die Politik gefragt: Antriebe mit grünem Gas müssten bei der Regelung der CO2-Flottengrenzwerte gegenüber emissionsintensiveren Technologien bevorteilt werden. Vorbild könne das Nachbarland Frankreich sein: Ein umfassendes Förderprogramm für Nutzfahrzeuge werde hier für weiteren Auftrieb der CNG-Technologie sorgen.