Greenpeace ist einer der mächtigsten Umweltverbände Deutschlands. Wer ins Visier der Ökoaktivisten gerät, muss sich daher warm anziehen. Das hat nun auch die Biodieselbranche zu spüren bekommen. Diese sei für das massenhafte Roden des Urwaldes verantwortlich. Belegen soll das eine vermeintlich wissenschaftliche Studie.
Die Rechnung haben die Umweltschützer allerdings ohne den Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie gemacht. Dieser hatte leichtes Spiel und zerpflückte die vor allem auf Stimmungsmache zielende Analyse. Dafür nur ein Beispiel von vielen: Greenpeace vermittelt in der Studie den Eindruck, die Industrie erzeuge Biodiesel zum überwiegenden Teil aus Palmöl und für dessen Anbau wird von den Farmern Regenwald gerodet. Stimmt nicht! Zum einen liegt der Anteil von Palmöl an der Biodiesel-Produktion gerade mal bei rund 25 % und zum anderen stammt das Palmöl gar nicht von gerodeten Flächen. Das musste Greenpeace im Nachhinein kleinlaut zugeben.
Sogar Patrick Moore, Gründungsmitglied von Greenpeace und ehemaliger Präsident der Organisation, distanziert sich mittlerweile von seinem Ex-Verband. Das Innenleben der Umweltorganisation hat er bereits vor Jahren treffend beschrieben: „Greenpeace hat sich von Logik und Wissenschaft verabschiedet.“Stattdessen setze man auf emotionsgeladene Kampagnen.
Von einem Verband, der nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr rund 50 Millionen an Spenden erhalten hat und damit im gleichen Zeitraum etwa gleich viel wie die Hilfsorganisation ‘Brot für die Welt‘ (56 Millionen), darf man mehr erwarten.