Ein Klimaforscher von der University of Illinois Urbana-Champaign sorgt gerade mit seiner neuen Studie für Aufmerksamkeit. Darin kommt Gan Zhang zu dem Schluss, dass die Windgeschwindigkeiten in Europa durch den Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten deutlich abnehmen könnten.
So käme es durch die Erderwärmung zu atmosphärischen Veränderungen, die zu einer Reduktion der Windgeschwindigkeiten führen, zitiert Chip.de aus der Untersuchung. „Wind Stilling“ entsteht, wenn sich Landflächen schneller als Ozeane aufheizen und dadurch Druckunterschiede, die den Wind antreiben, schwächer werden. Die Auswirkungen betreffen insbesondere Regionen in den nördlichen Breitengraden, darunter auch Europa.
Bis zu 25 % weniger Ertrag möglich
So könnten in Europa die Windgeschwindigkeiten bis 2050 um 5 % abnehmen, langfristig sogar um bis zu 25 %, heißt es. Dies habe dann erhebliche wirtschaftliche und infrastrukturelle Probleme zur Folge. Die Rentabilität der Windkraftanlagen müsste neu berechnet werden und auch die Stabilität der Stromversorgung sei in Gefahr, warnt der Forscher.
Besonders in den Sommermonaten, wenn der Energiebedarf durch den zunehmenden Einsatz von Klimaanlagen steigt, könnte eine reduzierte Windstromproduktion zum Problem werden. Europäische Länder, die stark auf Windkraft setzen, stünden somit vor der Herausforderung, alternative Strategien zu entwickeln, um eventuelle Engpässe auszugleichen. Empfohlen wird ein Netzausbau sowie die Diversifizierung der erneuerbaren Energien.