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topplus Kritik an Konzernplänen

EEG bleibt wichtig für Energiewende in Bürgerhand

RWE und E.ON fordern das Aus des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Verbraucherverbände warnen vor einem solchen Schritt. Welche Forderungen stehen im Raum und was bedeutet das für kleine PV-Anlagen?

Lesezeit: 4 Minuten

„Marktorientiert und pragmatisch: Die Energiewende braucht einen Neustart“, fordert u.a. der Energiekonzern RWE, der mit dem Konzern E.ON das Positionspapier „Energiepolitischer Neustart der Energiewende in Deutschland“ herausgegeben hat. Darin fordern die Konzerne u.a. die Abschaffung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Statt fester Einspeisevergütungen soll es künftig Stromlieferverträge und andere Instrumente geben. Betreiber kleinerer Dachanlagen sollen künftig mithilfe von Dienstleistern, sogenannten Aggregatoren, am Markt teilnehmen und keine fixe Einspeisevergütung mehr erhalten. Die Konzerne nehmen dabei vor allem Aufdachanlagen ins Visier.

Den Forderungen, denen sich auch der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) angeschlossen hat, stellt sich ein breites Bündnis von Verbänden entgegen: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) sowie der Bundesverband Steckersolar (BVSS) fordern von der künftigen Regierung ein klares Bekenntnis zur „Energiewende in Bürgerhand“.

Viel Potenzial in Dachanlagen

„Es wäre ein fataler Fehler, jetzt die Förderung der kleinen PV-Aufdachanlage auslaufen zu lassen, wie das beispielsweise Lion Hirth von der Hertie School oder RWE und EON fordern“, betont Barbara Metz, der Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe, auf einer Pressekonferenz der vier Organisationen.

Die Bundesregierung dürfe sich nicht von der Profitgier von E.ON, RWE und Co. täuschen lassen, denn das ginge auf Kosten von Bürger und würde fossilen Energieträgern wieder Auftrieb geben. Schon 2012 hätte RWE massiv gekämpft gegen die Energiewende. „Klar ist: Die Energiewende gelingt nur durch breite Verankerung in der Bevölkerung. Stattdessen die Marktmacht gewinnorientierter fossiler Großkonzerne in den Mittelpunkt zu stellen, gefährdet Teilhabe, Akzeptanz und vor allem den Solarzubau – der zu über einem Drittel auf privaten Hausdächern erfolgt.“ Es wäre ein Fehler, die Aufdachanlagen gegen Freiflächenanlagen auszuspielen. Beides würde dringend gebraucht.

Die dezentrale Erzeugung erneuerbarer Energien in Bürgerhand sei Wertschöpfung in überschaubaren Kreisläufen, die so erfolgreicher funktioniere als in anonymen Großstrukturen. „Außerdem ist sie auch krisenfester“, betont Metz.
Die Erneuerbaren würden aufgrund ihrer Dezentralität unmittelbar Versorgungssicherheit gewährleisten.

„Wir müssen wegkommen vom passiven Konsumenten hin zum aktiven und verantwortungsvollen Akteur. Und das geht eben nur dann, wenn die Energiewende auch in Bürgerhand bleibt“, sagt sie. Auf Privathausdächern gäbe es noch sehr viel Potenzial. Und das sei gefährdet: Nach einer Umfrage des Bundesverbands Solarwirtschaft würden vier von zehn Anlagen nicht gebaut werden, wenn die EEG-Förderung für die kleine PV-Aufdachanlage auslaufen würde. „Um die Menschen zu echten Mitgestaltern der Energiewende zu machen, muss die zukünftige Bundesregierung einen vereinfachten Smart-Meter-Rollout zur energiepolitischen Priorität erklären. Dies ist die Grundlage für innovative Geschäftsmodelle wie dynamische Stromtarife und Energy Sharing“, fordert sie.

Weitere Stimmen

  • Tom Janneck, Leiter Team Energie und Bauen beim Verbraucherzentrale Bundesverband: „Verbraucher wollen aktiv an der Energiewende teilhaben. Mit einer Photovoltaik-Anlage können sie einfach die eigene Wärmepumpe oder E-Ladesäule betreiben. Die aktuelle Diskussion über ein Auslaufen der EEG-Förderung für kleine Photovoltaik-Dachanlagen mindert die Planungssicherheit und erschwert die Teilhabe an der Energiewende.“

  • Katharina Habersbrunner, Geschäftsführende Vorständin vom Bündnis Bürgerenergie: „Die neue Bundesregierung muss den enormen Mehrwert der Bürgerenergie erkennen und sie gezielt fördern statt ausbremsen. Bürgerenergie ist kein Kostentreiber! Sie ist nicht nur ein wichtiger Beschleuniger der Energiewende, sondern auch ein wirtschaftlicher Gewinn für die Gesellschaft. Sie mobilisiert privates Kapital für Wind- und Solarparks und stärkt damit die regionale Wertschöpfung. Von diesen Projekten profitieren die Menschen vor Ort, die kommunalen Haushalte und der Wirtschaftsstandort Deutschland insgesamt. Die Energiewende kann allerdings nur gelingen, wenn die Menschen aktiv eingebunden werden und konkrete Vorteile daraus ziehen – z.B. in Energy Sharing oder Mieterstrom-Projekten.“

  • Christian Ofenheusle, Vorstand Bundesverband Steckersolar: „Mit Steckersolar haben wir es in den letzten zwei Jahren geschafft, viele Menschen für die Energiewende zu begeistern. Dazu zählen insbesondere Mieter sowie Menschen mit kleinem Geldbeutel. Jetzt gilt es, die bürokratischen Hürden für Heimspeicher endlich zu beseitigen. Denn diese laufen oft bereits vormittags voll und können die Solarspitzen über den Nachmittag gar nicht mehr aufnehmen. Wir setzen uns dafür ein, dass Heimspeicher endlich ökonomisch interessant und gleichzeitig netzdienlich betrieben werden können. So könnten zahlreiche Menschen sogar ohne eigene Photovoltaik-Anlage zum Gelingen der Energiewende beitragen und davon profitieren.“

Das Positionspapier

Das Positionspapier "Marktorientiert und pragmatisch: Die Energiewende braucht einen Neustart" von RWE und E.ON finden Sie hier als pdf.

 

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