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EEG drängt Biomasse-Anlagen zurück
Der neue EEG-Zwischenbericht des Biomasseforschungszentrums zeigt deutlich, wie stark das EEG 2014 den Neubau von Biomasseanlagen ausbremst.
Bereits die Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2012 hat den Zubau von neuen Biogasanlagen verlangsamt. Mit der erneuten Novellierung des EEG im Jahr 2014 reduzierte der Gesetzgeber die Vergütung für Strom aus Biomasse nochmals sehr deutlich, in dem er sämtliche Boni gestrichen hat. Dadurch ging der Zubau von Neuanlagen seit Inkrafttreten des EEG 2014 am 01.08.2014 erneut stark zurück, stellt das Deutsche Biomasse-Forschungszentrum (DBFZ)im aktuellen Monitoring-Zwischenbericht zur "Stromerzeugung aus Biomasse“ fest.
Vor allem Gülle-Kleinanlagen
In der zweiten Jahreshälfte 2014 und in 2015 haben Landwirte hauptsächlich Gülle-Kleinanlagen neu gebaut. Daher ist die Stromerzeugung aus Biomasse von 2013 auf 2014 nur moderat angestiegen.
Gegenwärtig gibt es in Deutschland ca. 7.800 Biogasanlagen mit Vor-Ort-Verstromung und einer installierten elektrischen Leistung von ca. 4.500 Megawatt (MW). Mehr als die Hälfte der Anlagen stehen in Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg.
Als Substrate setzen die Landwirte vor allem tierische Nebenprodukte wie Gülle und Festmist, gefolgt von nachwachsenden Rohstoffen ein. Auf die Energie bezogen, sind NawaRo mit einem Anteil von 79 % die wichtigsten Substrate. Hiervon hat Maissilage mit 72 % den größten Anteil. Bei Gülle und Festmist (inkl. Einstreu) kommt vor allem Rindergülle mit 61 % (massebezogen) zum Einsatz.
183 Biomethananlagen
183 Anlagen bereiten Rohbiogas zu Biomethan auf. Die Kapazität betrug 2014 ca. 200.000 m3 pro Stunde. Die Einspeisekapazität aller Anlagen ist in Sachsen-Anhalt am höchsten, gefolgt von Mecklenburg- Vorpommern, Bayern und Brandenburg. Das erzeugte Biomethan wird überwiegend im in Blockheizkraftwerken (BHKW) im Rahmen des EEG verstromt. Der Anlagenpark von Biomethan-BHKW umfasst derzeit ca. 1.400 Anlagen mit einer installierten elektrischen Leistung von 330 MW.
Auch Holzvergaser-Zubau stockt
Derzeit sind ca. 700 Anlagen mit einer installierten elektrischen Anlagenleistung von ca. 1.500 MW zur Verstromung von fester Biomasse in Deutschland in Betrieb (einschließlich Holzvergaser). Der Großteil der installierten elektrischen Leistung von Biomasse(heiz)kraftwerken haben die Investoren in den Jahren 2000 bis 2009 errichtet. Für das Jahr 2015 rechnet das DBFZ wie beim Biogas mit einem sehr geringen Zubau.
In Bayern stehen die meisten Biomasse(heiz)kraftwerke mit der höchsten kumulierten installierten elektrischen Leistung von 244 MW, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 212 MW, Baden-Württemberg mit 172 MW, Brandenburg mit 168 MW und Niedersachsen mit 161 MW. Biomasse(heiz)kraftwerke werden mit einem Anteil von 62 % wärmegeführt betrieben. Bei den kleineren Holzvergaseranlagen liegt der Anteil der wärmegeführten Anlagen bei 76 %. Der durchschnittliche Wärmenutzungsgrad der befragten Biomasse(heiz)-kraftwerke und Holzvergaser liegt bei 89 %.