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Energie- und Rohstoffverbrauch: Ist unsere Wirtschaftsweise wirklich nicht nachhaltig?

In dem Buch „Faktencheck Nachhaltigkeit“ nimmt Autor Thomas Unnerstall vermeintlich ökologische Krisen sowie den Ressourcenverbrauch unter die Lupe und kommt zu interessanten Schlussfolgerungen.

Lesezeit: 3 Minuten

Ökologische Krisen sind ständig präsent in den Medien. Dazu gehören das Abholzen des Regenwaldes, die Rohstoffknappheit, Bodenerosion, Plastikmüll oder immer wieder der ökologische Fußabdruck. Doch wie stark sind diese Bedrohungen wirklich? Der promovierte Physiker, ehemaliger Mitarbeiter im Umweltministerium Baden-Württemberg und in der Energiewirtschaft, Dr. Thomas Unnerstall, geht in seinem Buch „Faktencheck Nachhaltigkeit“ diesen Fragen nach. Sein Ansinnen: Häufig in den Medien vertretenen Thesen mit Fakten auf den Grund gehen.

Das knapp 280 Seiten starke Taschenbuch beschäftigt sich daher eingehend mit den mit den Themen:

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Klimawandel als größte Bedrohung

Unnerstall stellt allen anderen Diskussionen voran, dass er im Klimawandel die größte Bedrohung der Menschheit sieht, die alle anderen ökologische Krisen in den Schatten stellt. Der Westen (EU und USA) ist für die Hälfte der bisherigen CO₂-Emissionen der Menschheit verantwortlich und weist die höchsten Werte bei den Pro-Kopf-Emissionen auf.„An erster Stelle steht die Handlungsnotwendigkeit Klimaschutz. Dies bedeutet vor allem: Die Nutzung fossiler Rohstoffe muss in den nächsten 30 Jahren weitestgehend beendet werden.“

Zu den weiteren vermeintlichen Krisen liefert er interessante Fakten und zeigt anhand von vielen Grafiken sowie zwölf Seiten mit Verweisen auf Quellen: Trotz des anhaltenden Wirtschaftswachstums sinkt in den westlichen Ländern der Ressourcenverbrauch. Fallende Verbrauchswerte gibt es z.B. bei Ackerflächen, Trinkwasser, Energie, Metalle, Düngemittel, Biomasse und dem ökologischen Fußabdruck.

Zusammenfassung und Bewertungen

Was das Buch sehr angenehm zu lesen macht und daher auch für den schnellen Leser als Nachschlagewerk nutzen lässt: Unnerstall fasst am Ende jeden Kapitels die Fakten auf rund zwei Seiten zusammen und bewertet diese. Hier das Beispiel beim Kapitel „Energie“:

  • Der globale Energieverbrauch als solcher ist völlig unproblematisch, die Ressourcen sind um ein Vielfaches höher als die Menschheit je verbrauchen kann.
  • Nicht nachhaltig ist dagegen die Art und Weise, dass die Menschheit in den letzten 150 Jahren ihren Energieverbrauch mit fossilen Energieträgern gedeckt hat. Unnerstall bezieht sich dabei nicht auf die Endlichkeit der Ressourcen, sondern auf den CO₂-Ausstoß. „Die Menschheit hat kein Energieproblem, sondern ein CO2-Problem“, schlussfolgert er.

Ähnliche Fakten liefert er u.a. beim Kapitel Rohstoffe, Beispiel Lithium für Elektrofahrzeuge: „Wir gehen von 2,5 Mrd. Autos im Jahr 2050 aus (heute sind es 1,2 Mrd.) und betrachten ein Szenario mit 100 % E-Autos. Bei 8 kg Lithium pro Batterie (aufgeteilt in 4 kg neuem und 4 kg recyceltem Lithium) und zehn Jahren Lebenszeit pro Batterie würden pro Jahr 2,5 Mrd. x 4 kg x 0,1 = 1 Mio. t Lithium benötigt.“ Das wäre zwar im Vergleich zur heutigen Fördermenge viel, stellt aber laut Unnerstall kein Problem dar: Die gegenwärtigen Ressourcen von Lithium liegen bei über 60 Mio. t . Der Autor kritisiert zudem, dass viele negativen Szenarien weder den technischen Fortschritt noch Fortschritte beim Recycling von Rohstoffen berücksichtigen würden.

Anregende Lektüre

Auch wenn das Buch aufgrund seines Umfangs an vielen Stellen nur an der Oberfläche bleiben kann: Unnerstalls Analysen regen auf jeden Fall zum Nachdenken und weiteren Recherchen in den vielen genannten Berichten und Datenbanken an. Das Buch verharmlost nicht, aber es differenziert. Mit über 70 grafischen Darstellungen, guten Zusammenfassungen und thematischen Exkursen liefert es eine lesenswerte Lektüre.

„Faktencheck Nachhaltigkeit“, Springer Verlag, 978-3662626009, 19,99 €, auch als ebook erhältlich.

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