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Energieeffizienz: Noch viel Potenzial in den Betrieben

Energieberater aus ganz Deutschland haben heute in Osnabrück die Ergebnisse des dreijährigen Modellprojekts „Energieeffizienz in der Landwirtschaft“ diskutiert. Zwei Leuchtturmprojekte stellten Maßnahmen vor, die zur erheblichen Stromeinsparung geführt haben.

Lesezeit: 3 Minuten

Auf landwirtschaftlichen Betrieben schlummert noch viel Potenzial, um Stromkosten einzusparen. Das zeigen die Ergebnisse des jetzt abgeschlossenen, dreijährigen Modellprojekts „Energieeffizienz in der Landwirtschaft“, an dem sich 18 landwirtschaftliche Betriebe in elf Bundesländern beteiligt haben. Seit 2015 hatten Vertreter von Beratungsorganisationen aus Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein eine Kooperation gebildet. Die Energieeffizienzexperten haben in ihren Bundesländern und zusätzlich noch in Brandenburg und Sachsen-Anhalt gearbeitet, um Chancen für Klimaschutz- und Energieeffizienzmaßnahmen in der Landwirtschaft herauszuarbeiten. Sie haben 18 Leuchtturmbetriebe ausgewählt, in denen sie verschiedene Maßnahmen durchgeführt haben. Darunter waren Tierhalter genauso wie Spezialbetriebe mit Weinbau, Hopfen, Pferdehaltung oder Biogaserzeugung.


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Wie Werner Schmid vom Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und ländliche Räume (LEL)aus Schwäbisch Gmünd deutlich machte, gab es insgesamt folgende Ergebnisse:

  • Die Betriebe konnten zwischen 4 und 46 % an Energie einsparen, der Schnitt über alle 18 Betriebe lag bei 20 %.
  • Sie haben dabei zwischen 8 und 54 % der Energiekosten eingespart, der Schnitt lag bei 28%.
  • Die CO₂-Einsparung summierte sich auf 14 bis 71 % (Durchschnitt 42 %).
  • Das war eine Einsparung von 9 bis 280 t CO₂, die stark auch von der Größe der Betriebe abhängig war.
  • Die Unterschiede der Werte ergeben sich dadurch, dass z.B. der Einstieg in die Photovoltaik keine Einsparung beim Stromverbrauch, dafür aber massiv bei den Kosten und beim CO₂-Verbrauch bringt.


Zwei Leuchtturmbetriebe zu Schweinehaltung und Biogas


Welche Einsparungen in einzelnen Betrieben möglich sind, zeigten auf der Veranstaltungen Berater und Landwirte an konkreten Beispielen. Schweinemäster Alexander Hake mit 1600 Mastplätzen hatte im Jahr 2015 einen Stromverbrauch von 77485 kWh. Der Austausch der Getreidemühle hatte bereits zu einer Einsparung von rund 9.000 kWh im Jahr geführt. Den größten Schub aber brachte eine Änderung der Luftführung, wie Berater Rolf Feldmann von der Landwirtschaftskammer NRW ermittelt hatte: Der Einbau von Deckenventilen anstatt der Porendecke, Frequenzumformer an den Ventilatoren sowie neue Ventilatoren konnten den Energieverbrauch um 18500 kWh reduzieren. Ende 2018 wird der Energieverbrauch jetzt bei 43500 kWh liegen, hat Hake hochgerechnet. Heute spart er rund 9000 €/Jahr an Kosten ein, die Investitionen werden sich in 1,3 bis 8,9 Jahren amortisiert haben.


Beraterin Antje Zibellvon der LMS Agrarberatungaus Mecklenburg-Vorpommern stellte das Beispiel der Agrarprodukte Lichtenberg e.G. aus Lichtenberg vor. Die Genossenschaft betreibt eine Biogasanlage mit 800 kW Leistung und Separator sowie Gärrest- und Holztrocknung. Den getrockneten Dünger verkauft der Betrieb als Dünger. Der Bau von zwei Photovoltaikanlagen mit je 100 kW brachte eine Einsparung von 140.000 kWh Strom (60.000 kWh für Trocknungsanlage und Büro sowie 80.000 kWh für Biogasanlage und Mutterkuhhaltung). Diesen Strom hatte der Betrieb vorher komplett aus dem Netz bezogen. Mit der Maßnahme spart er im Jahr rund 8000 € ein, die Amortisationsdauer liegt bei 9,7 Jahren. Weitere Einsparungen brachten der Stromzählertausch (4770 €/Jahr), der Einstieg in die Flexfahrzweise bei der Biogasanlage und damit die Einsparung des Notkühlers (7000 €/Jahr) sowie der Umstieg auf LED-Beleuchtung.


„Selbst vorsichtig berechnet könnten z.B. alleine durch den flächendeckenden Einsatz von Vorkühlern bei Milch in Deutschland 90.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) jährlich eingespart werden, was dem privaten Jahres-Stromverbrauch einer 160.000-Einwohner-Stadt entspricht“, erklärte Carla Schied von der Energieeffizienz Beratung Landwirtschaft der Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume, Baden-Württemberg, Die Projektergebnisse stehen zur Verfügung unter www.energieeffizienz-landwirtschaft.de.

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