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Energiekonzerne forcieren Holzenergie

Beim Umstieg auf erneuerbare Energien setzen deutsche Energiekonzerne im großen Stil auf die Produktion von Strom und Wärme aus Holz. Wie ein Sprecher des Vattenfall-Konzerns gegenüber dem Presse- und Informationsdienst Agra-Europe erklärte, wird der Bedarf des Unternehmens an holzartiger Biomasse bis 2020 auf rund 8 Mio. t bis 10 Mio. t pro Jahr geschätzt.

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Beim Umstieg auf erneuerbare Energien setzen deutsche Energiekonzerne im großen Stil auf die Produktion von Strom und Wärme aus Holz. Wie ein Sprecher des Vattenfall-Konzerns gegenüber dem Presse- und Informationsdienst Agra-Europe erklärte, wird der Bedarf des Unternehmens an holzartiger Biomasse bis 2020 auf rund 8 Mio. t bis 10 Mio. t pro Jahr geschätzt.


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Als wichtigste Verbrauchsländer nannte er dabei Schweden, die Niederlande sowie Deutschland. Dabei fährt das Unternehmen mit Stammsitz in Schweden eine zweigleisige Bioenergie-Strategie. So soll einerseits Holz in Kohlekraftwerken in Kombination mit dem fossilen Kraftstoff verbrannt werden. Andererseits plant Vattenfall, auch von den Einspeisevergütungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zu profitieren. So sollen am Standort Klingenberg in Berlin 2017 beziehungsweise 2019 zwei Biomasse-Heizkraftwerke in Betrieb gehen, die jeweils über eine elektrische Leistung von 20 MW und über eine thermische Leistung von 70 MW verfügen.


Den Holzbedarf pro Anlage beziffert Vattenfall pro Jahr auf 300.000 t bis 350.000 t. Dabei will der Konzern auch auf Holz aus der Region zurückgreifen, dürfte aber stark auf Importe angewiesen sein. Außerdem hat sich Vattenfall mit dem Land Berlin in diesem Frühjahr auf Nachhaltigkeitskriterien für die Rohstoffbeschaffung verständigt. Dazu gehören die Reduzierung von Treibhausgasen und die „Vermeidung von negativen direkten und indirekten Effekten für Umwelt und Bevölkerung“. Wissenschaftlich daran beteiligt war das IFEU-Institut. Mit dem Nachhaltigkeitscheck will Vattenfall Maßstäbe setzen.


Neben Vattenfall investiert RWE als zweiter der vier großen Stromversorger relativ stark in Holzkraftwerke. Im US-Bundesstaat Georgia nahm RWE Mitte Mai die weltgrößte Anlage zur Pelletierung von Frischholz in Betrieb. Die Pellets sind für den Export nach Europa bestimmt und sollen in Holland und England in Kohlekraftwerken verfeuert werden. In Großbritannien will RWE das Kohlekraftwerk Tilbury in ein Biomassekraftwerk umwandeln, das dann noch über die eigentliche Genehmigungsdauer der fossilen Anlage hinaus bis 2015 laufen soll. Die Pellets aus den USA sollen dort ab Ende dieses Jahres verfeuert werden.


Den Rohstoffbedarf in Tilbury beziffert RWE bis 2015 auf insgesamt rund 2 Mio. t, wovon rund die Hälfte aus Georgia kommen sollen. Georgia ist mit etwa 10 Mio. ha nach Oregon der Bundesstaat mit der größten Waldfläche in den USA. Rund 27 % dieser Flächen sind Kiefernplantagen. Seit 1950 hat der Holzvorrat dort laut RWE  kontinuierlich zugenommen.


Überschaubar sind hingegen die Aktivitäten von E.ON im Bereich Holzenergie. Der Essener Konzern betreibt nahe des schottischen Lockerbie das derzeit größte britische Biomassekraftwerk. Einem Unternehmenssprecher zufolge sollen die vor Ort vorhandenen Ressourcen genutzt werden. Kleinere Holzenergieprojekte verfolgt E.ON mit dieser Strategie in Skandinavien. Insgesamt verfügt E.ON laut Angaben des Sprechers über eine installierte Leistung von 10 GW an Anlagen zur Produktion von erneuerbarer Energie, davon 6 GW Wasser- und knapp 4 GW Wind-, Solar- und andere Energiequellen.


Ein Schwerpunkt der Aktivitäten im Bereich der Windkraft liegt in den USA, wo der Konzern 14 große Onshore-Windparks betreibt. Die Offshore-Investitionen finden in erster Linie in Großbritannien, Dänemark und Deutschland statt. Zudem betreibt E.ON einige größere Biogasanlagen zur Einspeisung von Methan ins deutsche Erdgasnetz.

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