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Energiewende ist Beschäftigungsmotor

Erneuerbare Energien stellen jeden zweiten Arbeitsplatz in der Energiewirtschaft, zeigt eine neue Studie. Vor allem die Windenregie und die Bioenergie sind dabei die tragenden Säulen.

Lesezeit: 4 Minuten

Von den 689.600 Beschäftigten in der deutschen Energiewirtschaft im Jahr 2016 arbeiteten im Bereich erneuerbare Energien mit 338.600 knapp die Hälfte. Das zeigt der neue GWS Research Report 2018 mit dem Titel „Ökonomische Indikatoren der Energiewirtschaft“. Darin haben das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) aus Stuttgart, das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) aus Berlin und die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) aus Osnabrück die Entwicklung von Investitionen, Beschäftigung und Bruttoproduktion in der Energiewirtschaft in den Jahren 2000 bis 2016 untersucht

Dabei ist die Beschäftigung, die aus den Aktivitäten der Energiewirtschaft resultiert,  aufgrund der Einführung der erneuerbaren Energien seit 2000 gestiegen. Dabei hat es eine deutliche Verschiebung der Beschäftigung hin zu den erneuerbaren Energien gegeben, wobei auch die Beschäftigung, die auf Investitionen in Infrastruktur und Speicher zurückgeht, zunehmend an Bedeutung gewinnt.



Windenergie und Biomasse sind die Stützen



Weitere wichtige Ergebnisse der Studie:

  • Die Beschäftigung, die aus den Investitionen in Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Inland wie auch im Ausland resultiert stieg von etwa 79.800 Personen im Jahr 2000 auf bis zu 304.500 Personen im Jahr 2011. In den drei darauf folgenden Jahren sank die Beschäftigung um etwa ein Drittel. 2016 stieg die Beschäftigung, welche aus den Investitionen in EE-Anlagen resultiert, erstmals seit 2011 wieder leicht um 2 % im Vergleich zum Vorjahr auf etwa 194.200 Personen.
  • Im Zeitraum zwischen 2000 und 2016 hat die Beschäftigung in Betrieb und Wartung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien von ursprünglich 17.000 direkt und indirekt Beschäftigten im Jahr 2000  auf rund 75.500 Personen in 2016 zugenommen.
  • Im Bereich der Biomasse- und Biokraftstoffbereitstellung stieg die Beschäftigung von anfänglich 8.300 Personen auf etwa 68.900 Personen im Jahr 2016.
  • Im Jahr 2000 haben Betrieb und Wartung sowie Biobrenn- und Kraftstoffbereitstellung mit knapp 24 % zur Beschäftigung der EE-Branche beigetragen. Dieser Anteil stieg über die Jahre auf knapp 43 % im Jahr 2016.
  • Eine positive Entwicklung konnte dabei insbesondere in den Bereichen der Windenergie an Land und auf See verzeichnet werden. Positiv waren aber auch die Tendenzen im Bereich Biogas sowie bei den beiden Wärmetechnologien oberflächennahe Geothermie sowie Biomassekleinanlagen.
  • Eine rückläufige Entwicklung ist hingegen in allen Segmenten der Solartechnologien sowie in den vergleichsweise reifen Branchen der Wasserkraft und der Biomasse (Heiz-)Kraftwerke zu sehen.
  • Die Windenergienutzung an Land wie auf See weist bislang eine steigende Tendenz auf. 2016 trug die Beschäftigung dieses Bereiches mit 47 % zur Gesamtbeschäftigung bei.
  • Bei der Biomassenutzung gab es einen anfänglichen Anstieg und einem moderaten Rückgang nach 2011. Heute verweilt die Beschäftigung dieses Bereiches auf einem relativ konstanten Niveau und trug 2016 mit etwa 31 % zur Gesamtbeschäftigung im EE-Bereich bei.
  • Die Solarenergie (Photovoltaik und Solarthermie) hat in dem Betrachtungszeitraum wohl den extremsten Verlauf aufgewiesen. Nach einem sehr starken Anstieg der Beschäftigung bis 2011, zu welchem Zeitpunkt die Solarenergie mit 38 % den größten Anteil der EE-Beschäftigung stellte, sank diese auf 45.300 Personen in 2016 ab und hatte damit noch einen Anteil von rund 13 %.
  • Die Geothermie trug mit 6 % zur EE- Beschäftigung 2016 bei, wobei im Zeitverlauf nach einem anfänglichen Anstieg ein relativ konstantes Beschäftigungsniveau erreicht wurde.
  • Die Beschäftigungsentwicklung des Bereichs Wasserkraft ist hingegen dadurch geprägt, dass diese Technologie und mit ihr die Industrie im Jahr 2000 bereits einen sehr hohen Reifegrad hatte. Wenn eine Tendenz zu beobachten ist, so ist diese eher als negativ zu bezeichnen. 2016 trug die Wasserkraft mit 7.400 Personen 2 % zur gesamten EE-Beschäftigung in Höhe von 338.700 Personen bei.
Die sechs Technologien mit den meisten Beschäftigten im Jahr 2016:

  1. Windenergie an Land: 133.000
  2. Biogas: 41.600
  3. Photovoltaik: 35.800
  4. Wind auf See: 27.200
  5. Biomasse-Kleinanlagen: 25.900
  6. Biokraftstoffe 23.900
Umstieg bedeutet mehr Beschäftigung



„Mit einem beschleunigten Umstieg auf erneuerbare Energien wird die Beschäftigung insgesamt stark ansteigen“, kommentiert Hans-Josef Fell die Studie. Der Energieexperte und ehemalige Grünen-Bundestagsabgeordnete schlussfolgert weiter, dass bei einem kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien wesentlich mehr Arbeitsplätze entstehen als durch das Abschalten der Kohlekraftwerke und anderer fossiler und atomarer Energieerzeugung wegfallen würden. „Eine gute Strukturpolitik in den Kohleabbauregionen insbesondere im strukturschwachen Ostdeutschland würde dort mit einem Kohleausstieg die Beschäftigung insgesamt stärken.“

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