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Energiewende künftig ohne Biogas?

Die Denkschmiede Agor Energiewende hat Vorschläge für eine Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes vorgelegt. Biogas spielt darin kaum noch eine Rolle.

Lesezeit: 3 Minuten

Sie selbst sprechen von einem radikal vereinfachten Erneuerbaren-Energien-Gesetz(EEG). Kritiker von einer Ausbaubremse für Ökostrom: Geht es nach dem Willen der Denkschmiede „Agora Energiewende“, sollte die Regierung die Vergütung für Strom aus Erneuerbaren Energien künftig auf 8,9 Cent pro Kilowattstunde begrenzen. Außerdem müßten aus Sicht der Energieexperten mehr Firmen die EEG-Umlage zahlen. Derzeit seien zu viele von der Abgabe befreit.


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Über die Umlage werden die Kosten der Energiewende abgerechnet. Sie ist Bestandteil des Strompreises und beträgt aktuell etwa 5,3 Cent je Kilowattstunde. In den vergangenen Jahren ist sie stark gestiegen und könnte im kommenden Jahr noch einmal um rund 1 Cent je Kilowattstunde teurer werden.


Wenn die Regierung die Vorschläge umsetzen würde, könne man die Umlage in den nächsten Jahren auf 6 bis 6,5 Cent/kWh einfrieren, verspricht die Agora Energiewende.


Einschnitte für Biogas


Für die im Vergleich zu Windstrom an Land und Solarstrom deutlich teureren Erneuerbaren Energien Biomasse, Offshore-Windkraft und Geothermie sieht der Vorschlag gegenüber dem bisherigen EEG Einschnitte vor. Diese Technologien sollen nur noch eingeschränkt gefördert werden.


Für größere neue Anlagen fordert die Denkschmiede überdies eine verpflichtende Direktvermarktung des von ihnen produzierten Stroms; das soll eine Vorbereitung auf einen künftigen Strommarkt sein, der bei hohen Anteilen von Erneuerbaren Energien logisch zwingend auch von diesen dominiert werden muss. Wie ein solcher Markt gestaltet sein könnte, das soll in einem umfangreichen Prozess erarbeitet werden, für den das Konzept in seinem zweiten Teil ebenfalls Vorschläge macht.


Direktvermarktung ohne Nutzen


Die Kritik an dem Konzept lies nicht lange auf sich warten. „Die Vorschläge der Agora-Energiewende für ein „EEG 2.0“ könnten genauso gut Gesetz zur massiven Ausbremsung von Geothermie,

Biomasse, kleiner Wasserkraft und Meeresenergien heißen“, meint Hans Josef Fell, energiepolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Sie würden den Ausbau dieser Technologien massiv behindern, da eine wirtschaftlich rentable Investition nicht mehr möglich sei.


Weiter schreibt Fell in einer Pressemeldung: Für Photovoltaik und die Windenergie gäbe es unter den Agora-Vorschlagen noch eine Investitionsgrundlage. Allerdings führt die immer strikter werdende Genehmigungspraxis zum Beispiel in Bayern und in Sachsen dazu, dass nur noch an Schwachwindstandorten gebaut werden könnte. Hier würde die Vergütung nicht mehr ausreichen und der Ausbau der Windenergie im Zusammenhang mit den sich verschlechternden Genehmigungen in weiten Teilen Süddeutschlands faktisch gestoppt.


EEG-Umlage für Eigenstromverbrauch


Auf diese wichtigen Zusammenhänge verweise die Agora Energiewende leider nicht. Dachanlagen würden sich nur noch mit einem starken Eigenverbrauch rentieren, was allerdings durch den Agora-Vorschlag einer stufenweisen Belegung der Ökostrom-Eigenerzeugung mit der EEG-Umlage wieder konterkariert würde. 


Die verpflichtende Direktvermarktung für alle Neuanlagen mit über einem Megawatt installierte Leistung, die Agora-Energiewende fordert, bedeutet vor allem eine verdeckte Vergütungssenkung. Die Anlagenbetreiber müssten die Kosten für die Vermarkter aus ihren Vergütungen selbst bezahlen. Welches Ziel die überall in der Diskussion befindliche verpflichtende Direktvermarktung haben soll, beschreibe Agora allerdings nicht. So stellt sich die Frage, warum diese Investitionsverschlechterung vorgeschlagen wurde.

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