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Erneuerbare Energien

Energiewendemonat April: Wind und Sonne weit vor der Kohle

Wind und Sonne sorgten in den ersten vier Monaten des Jahres für außergewöhnlich hohe Einspeisung von erneuerbaren Energien. Besonders der April sticht hervor.

Lesezeit: 3 Minuten

Im Jahr 2020 hat die Wetterlage für gute Bedingungen bei den erneuerbaren Energien gesorgt. Vor allem die Windenergiebranche sticht nach den ersten vier Monaten hervor: 61,5 Terawattstunden (TWh) Strom speisten deutsche Windenergieanlagen laut Angaben von Fraunhofer ISE bis zum 6. Mai ins Netz ein. Das entspricht 34,9 Prozent Anteil an der Nettostromerzeugung für das bisherige Jahr 2020. Gut ein Sechstel der Windstromerzeugung entfiel dabei auf den Offshore-Bereich. Insgesamt konnten die erneuerbaren Energien einen Gesamtanteil von 56 Prozent am Strommix in den ersten vier Monaten erreichen.

Atom- und Kohleverstromung weiter auf dem Rückzug

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Nach der Windenergie lag an zweiter Stelle die Photovoltaik, zeigt die regelmäßige Auswertung der „Energy Charts“ von Prof. Bruno Burger vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE). „Gegenüber dem April des Vorjahrs sank die Kohleverstromung um mehr als die Hälfte. Auch die Atomstrom- und damit die Atommüllproduktion sanken um knapp ein Fünftel“, resümiert Raimund Kamm, Vorsitzender der Landesvertretung Bayern (LEE Bayern) des Bundesverbands Erneuerbare Energie. Ein weiterer Effekt: Der Preis an der Strombörse war im Schnitt nur noch halb so hoch wie ein Jahr zuvor: Im April 2020 lag der durchschnittliche Preis an der Strombörse (Day-Ahead) bei 1,6 ct/kWh. Ein Jahr zuvor im April 2019 betrug er noch mehr als das Doppelte: 3,5 ct/kWh. „Dies wird die Stromgroßeinkäufer freuen. Allerdings sind schon 3,5 ct/kWh ökonomisch ungesund, denn sie decken bei keinem Kraftwerk die Vollkosten; geschweige denn die Folgekosten für gerade die Atommülllagerung und den Schaden durch die Erdaufheizung“, merkt Kamm an. Bei den Vollkosten können insbesondere Abschreibungen und Kapitalkosten von diesen Strompreisen nicht bezahlt werden.

Kohlekraftwerke unrentabel

Da der Preis für die Emission einer Tonne CO₂ bei gegenwärtig etwa 20 Euro liegt, und bei der Erzeugung einer Kilowattstunde Braunkohlestrom etwa 1 kg CO₂ entsteht, kostet derzeit die CO₂-Emission der Braunkohleverstromung mit etwa 2 ct/kWh mehr als in den meisten Stunden die Kilowattstunde an der Strombörse erlöst. Ähnliches gilt laut Kamm für die Steinkohle. „Der Energiemarkt mit der Strompreisbildung muss reformiert werden. Dann können wetter- und zeitunabhängige Energiearten wie die Bioenergie und auch die schnell zunehmenden Stromspeicher dann mehr Geld verdienen, wenn die zwar preiswerten, aber wetterabhängigen Energiearten Photovoltaik und Windkraft wenig Strom erzeugen. Wir brauchen eine Energiemarktreform, die zu ehrlichen und flexiblen Preisen führt“, fordert er.

BWE hofft auf Neustart

Auch der aktuelle Global Energy Review der Internationalen Energieagentur (IEA) sieht laut Bundesverband Windenergie (BWE) die erneuerbaren Energien weltweit stark im Aufwind – aufgrund der niedrigen Betriebskosten und des bevorzugten Zugangs zu vielen Stromversorgungssystemen. „Die hohe Einspeisung erneuerbarer Energien geht COVID-19 bedingt mit einem leichten Rückgang des Stromverbrauchs einher. Trotzdem ist die Systemsicherheit jederzeit gegeben. Die hohe Prognosesicherheit der Windenergie verbunden mit dem optimalen Betrieb einzelner Anlagen und ganzer Parks machen es möglich, die Lastflüsse im Netz sehr geordnet zu steuern“, erklärt BWE-Präsident Hermann Albers. Er hofft, dass die Politik trotz der aktuellen Herausforderungen die wichtigen Entscheidungen für den Strommarkt, den Zubau der Erneuerbaren und die Weichenstellungen für die CO₂-freie Energiewirtschaft über alle Sektoren hinweg nicht aus dem Blick verliert.

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