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Envitec will in Güstrow ab 2022 Bio-LNG erzeugen

Der Anlagenbauer Envitec hat den Bioenergie Park Güstrow übernommen. Dort hatte die Nawaro BioEnergie AG seit 2009 Bioemethan hergestellt.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit dem Ankauf des BioEnergie Parks Güstrow will die EnviTec Biogas AG ein Signal pro Klimawende im Verkehrssektor setzen. „Die deutschlandweit bislang größte Biogasanlage wird ab Herbst 2022 signifikante Mengen aufbereitetes Bio-LNG für einen grüneren Schwerlastverkehr zur Verfügung stellen“, erklärt Olaf von Lehmden, CEO der EnviTec Biogas AG.

Biomethanproduktion seit 2009

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Nach der Erneuerbare Energien-Richtlinie (RED II) muss auch Deutschland im Kraftstoffmix Treibhausgas einsparen. Die Richtlinie wird aktuell in deutsches Recht umgesetzt. So sind die Inverkehrbringer von Kraftstoffen verpflichtet, ihre TGH-Emissionen um 25 % Prozent bis 2030 gegenüber 1990 zu senken. „Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, dieses nachhaltige Geschäftsfeld durch die Übernahme des 20 Hektar großen BioEnergie Parks Güstrow in unseren Eigenbetrieb weiter voranzutreiben,“ so von Lehmden. Herzstück des neuen Konzeptes sei die Produktion fortschrittlicher Biokraftstoffe in Form von Bio-LNG (liquefied natural gas).

Der Bioenergie Park Güstrow wurde von der Nawaro Engineering GmbH nördlich der Stadt Güstrow in einem eigens dafür geschaffenen Sondergebiet errichtet. Betreiber der von Envitec gebauten Anlagen war die Nawaro Bioenergie AG aus Leipzig. Das erzeugte Biogas wurde mittels Druckwasserwäsche auf Erdgas-Qualität (Biomethan) veredelt und seit Juni 2009 in das anliegende Erdgasleitungsnetz eingespeist.

Umfangreiche Umrüstung

Mit dem Ankauf der Biogasanlage will Envitec ab Herbst 2022 die Produktion von rund 9.000 Tonnen Bio-LNG pro Jahr möglich machen. Die rund 500 GWh-starke Biogasaufbereitung speiste bislang ins 25-bar-Erdgasnetz ein. Dazu verbrauchte der ehemalige Betreiber rund 400.000 t Substrat. Als Substrat wurden hauptsächlich Mais, daneben aber auch Ganzpflanzensilage, Getreide und Grassilage eingesetzt. Mit der Umwandlung des Betreiberkonzepts wird neben einer Inputreduzierung auf 150.000 t pro Jahr, dem Einsatz überwiegend landwirtschaftlicher Reststoffe und einer Angliederung von zusätzlichen BHKW zur Eigenstromversorgung auf 1,5 MW (elektrisch= auch die Gärrestlagerkapazität entsprechend angepasst.

Die Umrüstung des Standorts Güstrow erfordert Investitionen in eine CO₂-Verflüssigungsanlage, eine LNG-Anlage zur Biomethanverflüssigung sowie umfangreiche Ersatzinvestitionen wie beispielsweise in Dächer und Rührwerke in einem Umfang von 35 bis 40 Mio. €.

Kraftstoff für den Schwerlastverkehr

Erste Verträge mit Kunden, die ab Herbst 2022 klimaneutrales LNG als alternativen Kraftstoff an Tankstellen anbieten werden, sind laut Envitec bereits geschlossen. „Mit dem Einstieg in den Kraftstoffmarkt wollen wir ein Signal gegen die vorherrschende Monopolisierung der E-Mobilität senden“, sagt der Vorstandsvorsitzende. Es sei wichtig, sämtliche verfügbaren Optionen zu betrachten und eine möglichst breite Strategie zur Umsetzung der Herkulesaufgabe Klimawandel zu wählen und sich nicht von vornherein zu beschränken. Das LNG-Tankstellennetz wachse seit 2018 zusehends. Für aktuell ca. 1.500 mittels LNG betriebene LKW stünden 38 Tankstellen zur Verfügung. „Diese Zahl soll bis Ende 2025 auf 200 Tankstellen ausgebaut werden“, so der CEO mit Bezug auf die Handlungsempfehlungen der LNG-Taskforce der Deutschen Energie-Agentur dena. „Die Beimischung von Bio-LNG oder die vollständige Umstellung auf den grünen Kraftstoff kann damit einen erheblichen Beitrag zur Dekarbonisierung des europaweit steigenden Schwerlastverkehrs leisten,“ ist von Lehmden überzeugt.

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