Das geht aus einer aktuellen Auswertung des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervor.
Insgesamt erzeugten regenerative Quellen von Januar bis März 63,5 Mrd. Kilowattstunden Strom – etwa 16 % weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Hauptursache: das Wetter.
Davon stammten 26,5 Mrd. kWh aus Wind an Land, 6,8 Mrd. kWh aus Wind auf See, 13,3 Mrd. kWh aus Photovoltaik, 11,1 Mrd. kWh aus Biomasse und 4,2 Mrd. kWh aus Wasserkraft. Aus konventionellen Energieträgern wurden 68,9 Mrd. kWh erzeugt. Im Vorjahreszeitraum waren es 60,2 Mrd. kWh.
Windflaute bremst Erzeugung
Insbesondere der Februar und März blieben weitgehend windstill. Das schlug sich in der Bilanz deutlich nieder: Die Stromproduktion aus Windkraft an Land sank um 22 %, auf See sogar um 31 %. Zusammengenommen lieferten Windräder im ersten Quartal 33,3 Mrd. Kilowattstunden – rund 14 Mrd. weniger als im Vorjahr. Damit deckte die Windkraft dennoch rund ein Viertel des deutschen Bruttostromverbrauchs.
Seit April 2024 wurden 872 neue Windräder mit einer Gesamtleistung von 4,3 GW errichtet. Bei besseren Windbedingungen hätte der Beitrag der Windenergie deutlich höher ausfallen können.
Entwicklung bei Photovoltaik und Wasserkraft
Ein überdurchschnittlich sonniger März sowie der anhaltende Zubau neuer Anlagen sorgten bei der Solarenergie für ein Plus: Mit einem Plus von 3,2 Mrd. Kilowattstunden stieg die Photovoltaikproduktion um rund 32 % gegenüber dem Vorjahr. Sie deckte damit 10 % des Stromverbrauchs – ein neuer Rekordwert.
Niederschlagsarme Monate setzten auch der Wasserkraft zu. Sie erzeugte nur 4,2 Mrd. Kilowattstunden – etwa ein Viertel weniger als im Vorjahreszeitraum. Damit deckte die Wasserkraft 3 % des Stromverbrauchs in Deutschland.
Appell an die Politik
BDEW-Chefin Kerstin Andreae fordert Tempo beim Ausbau steuerbarer Kraftwerkskapazitäten: „Die Erzeugung aus Erneuerbaren schwankt mit der Witterung. Um Versorgungssicherheit zu gewährleisten und Stromspitzen auch preislich zu nutzen, brauchen wir neben dem Zubau von Erneuerbaren mehr Speicher, mehr Flexibilitäten und steuerbare wasserstofffähige Gaskraftwerke.“ Die neue Bundesregierung müsse schnell ein Gesetz mit Investitionsanreizen auf den Weg bringen.
Auch ZSW-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Frithjof Staiß betont: „Windenergie und Photovoltaik sind die Säulen unserer Energieversorgung – heute und noch mehr in Zukunft.“ Nur mit einem Ausbau der Infrastruktur und der Flexibilitätsoptionen lasse sich die Versorgungssicherheit gewährleisten.