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topplus Leserbrief

„Erneuerbare Wärme ist großer Hebel für Klimaschutz“

Biogaspionier Johann Dücker aus Niedersachsen fordert mehr Konsequenz bei der Wärmewende.

Lesezeit: 2 Minuten

Die ersten Biogasanlagen erreichen im Jahr 2020 das Ende ihrer Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Auch der heute über 80-jährige Landwirt Johann Dücker aus Basdahl bei Bremervörde (Niedersachsen) gehört dazu. Er betreibt seit 1996 eine Biogasanlage und macht sich stark für die Nutzung der Abwärme.

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Die aktuelle Entwicklung im Energiesektor sieht Landwirt Dücker kritisch, wie nachfolgender Leserbrief zeigt:

„Ich wollte schon 1996 nicht nur die Stromproduktion, sondern auch die Wärmeversorgung mit einem Blockheizkraftwerk voranbringen. Mein großer Wunsch war damals, dass in unseren Kernorten in zwanzig Jahren kein privater Schornstein mehr zu rauchen bräuchte. Ic hätte mir gewünscht, dass unsere Energieversorgungsunternehmen (EVU) jeweils ein zentrales Wärmenetz ausbauen und damit die Grundlast in unseren Ortschaften durch Abwärme von Biogas-Blockheizkraftwerken bereitstellen würden. Den Wärmespitzenbedarf hätten die EVU mit BHKW auf Erdgasbasis decken können. Daher ist Verschwendung, wenn Biogasanlagen mit der Abwärme Gärrest trocknen.

Unser BHKW mit 18 kW (elektrisch) brachte 35 kW Wärme. Sie reichte aus, um unser Haus aus dem Jahr 1933 und ein Altenteilerhaus zu beheizen. Zusätzlich haben wir ca. 4000 l Gülle täglich für die Biogasanlage auf 50 °C erwärmt. Nur ab minus 5 °C haben wir die alte Heizung dazu geschaltet. Zur Nutzung der Abwärme im Sommer legten wir für die Kinder einen Badeteich an.

Daran muss ich denken, wenn ich heute einen 40 t-Lkw vorbeifahren sehe. Denn er gibt 500 kW Wärme ab. Ein Pkw mit 100 PS kommt auf 120 kW thermisch, die er an die Umwelt abgibt. Das Gleiche betrifft die Flugzeuge am Himmel, die nicht nur Kerosin, sondern gewaltige Wärmemengen ungenutzt abgeben.

Vor diesem Hintergrund ist es kritisch zu sehen, dass in Großstädten zurzeit mehr Allrad-Pkw fahren als auf dem Land. Autos mit 3 Liter Spritverbrauch werden dagegen nicht gekauft. Ich wäre dafür, statt einer CO2-Besteuerung den Verkauf von geländegängigen Pkw nur auf Land- und Forstwirte sowie Pferdehalter oder Menschen in schneereichen Regionen zu beschränken. Und Flugreisende, die in Städte fliegen, die auch per ICE zu erreichen wären, sollten einen Zuschlag in Form eines 'Notopfers Umwelt' zahlen. Wenn wir das Wärmeproblem in den Griff bekommen, ist ein großer Schritt auch für den Klimaschutz getan!“

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