Agrophotovoltaik
Erster kommerzieller Solarpark mit senkrechten Modulen
In Donaueschingen ist auf 14 ha ein innovativer Solarpark mit 4,1 MW Leistung entstanden. Er bringt Landwirtschaft und Solarstromerzeugung unter einen Hut.
Photovoltaik-Freiflächenanlagen stehen in der Kritik, zur Versiegelung von landwirtschaftlichen Flächen beizutragen. Dem wollen die Planer und Betreiber des Solarpark Donaueschingen-Aasen entgegentreten: Dort wurde eine innovative Lösung umgesetzt, indem Landwirtschaft und Solarenergie unter einen Hut gebracht werden. Die Agrophotovoltaikanlage von Next2Sun ist im Donaueschinger Ortsteil Aasen entstanden, auf einer Fläche von rund 14 Hektar wurden insgesamt auf 5.800 Gestellelementen rund 11.000 bifaciale (beidseitig aktive) Solarmodule montiert. Die Anlagenleistung liegt bei 4,1 Megawatt und der Jahresenergieertrag bei 4.850 MWh. Betreiber ist eine Tochtergesellschaft der Solverde Bürgerkraftwerke Energiegenossenschaft eG, die Bürgersolarkraftwerke Donaueschingen-Aasen GmbH.
Ab 2021 bifaciale Module aus Deutschland
Dr. Gunter Erfurt, CEO des Schweizer Photovoltaik-Konzerns Meyer Burger Technology AG, führte aus, dass Meyer Burger ab Sommer 2021 mitten in Deutschland Solarzellen und Modulen produzieren wird, die technologische Vorteile gegenüber herkömmlichen Produkten haben. Sie wandeln auf der gleichen Fläche mehr Sonne in Strom um, auch auf der Rückseite der Module und bei schwachem Sonnenlicht. Das mache neuartige Anwendungen wie die Agro-Photovoltaik-Anlagen von Next2Sun besonders effizient.
Moderne Erntetechnik
Bei der Einweihung führten die Claas Württemberg GmbH und 365FarmNet GmbH die Bewirtschaftung der Agrophotovoltaikanlage mit modernen Landmaschinen vor. Die Reihenzwischenräume wurden bis auf wenige Zentimeter an die Modulreihen heran mit Hilfe von Fahrassistenzsystemen gemäht und die Mahd wurde direkt in Silageballen weiterverarbeitet – so sollen über 90 % der Gesamtfläche bei Next2Sun-Anlagen weiterhin effizient landwirtschaftlich genutzt werden können.
Tracker folgen Sonnenstand
Die Solverde Projektentwicklung GmbH will der wettbewerbsfähigen Agrophotovoltaik zum Durchbruch verhelfen. Dafür würden die Projekte technologieoffen entwickelt, d.h. für jeden Standort werde das günstigste Konzept ermittelt, teilt das Unternehmen mit. In Frage kommen Ost-/West-ausgerichtete Anlagen oder einachsig nachgeführte Tracker. Eine Erläuterung der neuartigen Einsatzmöglichkeiten dieser Technologien befindet sich auf der Homepage des Unternehmens. Für den Aufbau solcher Agro-Photovoltaikanlagen werden aktuell geeignete landwirtschaftliche Flächen ab etwa 10 ha gesucht. Für die Flächenbesitzer bedeute dies eine doppelte Ernte: die landwirtschaftlichen Produkte und langfristig sichere Pachtzahlung.
Mehr zu dem Thema
von Bernhard ter Veen
@ Bothe
alles schön und gut... aber es wird NUR ein MIX aus Allen zur Verfügung stehenden Alternativ-Energien den Wachsenden Energiebedarf der Bevölkerung und der Industrie zu bedienen im Stande sein...wenn wir wirklich in Absehbarer Zeit aus der Kohle und dem Atom und den Fossilen sonstnochso ... mehr anzeigen Energiequellen aussteigen wollen... und dazu bedarf es die Unterstützung und die Akzeptanz der gesamten Republik und seiner Einwohner... das blödsinnige Hin-und Hergeschiebe von wegen "gerne...aber nicht bei uns" MUSS endlich aufhören... Jeder der Morgens zuerst auf den "elektrischen Radiowecker schaut" sollte -nein MUSS- darüber nachdenken, ob diese Regionale Unsolidarität ihnen wichtiger ist als das "Hauptsache das Licht geht an und der Strom kommt aus der Steckdose" ... weniger anzeigen
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von Christian Bothe
Energieversorgung
Wer sagt denn das wir uns aus dem Atomzeitalter und Kohlezeitalter so vorschnell verabschieden müssen?Das macht doch nur Deutschland wohlwissend, das ein Blackout möglich ist.Wir haben genügend noch! Energieversorgungsmöglichkeiten(oder haben Sie Versorgungsprobleme in der Region?)wie ... mehr anzeigen Pumpspeicherwerke,Talsperren,Biogasanlagen,Photovoltaik.Mit diesen Windmühlen sollen dann noch Wälder verschandelt werden?Gottseidank gibt‘s BI gegen diesen Unfug(4Petitionen dagegen in Thüringen,zu lesen in OTZ gestern). weniger anzeigen
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von Christian Bothe
Solar
Das Ganze erinnert mich an meine Anfangszeit mit Photovoltaiktechnik, und ich favorisiere diese Energiegewinnungsart weit vor den Windmühlen! 2001 habe ich 2000m² Dachfläche einer Lagerhalle mit 14% Dachneigung der damaligen Voltwerk Stuttgart AG verpachtet. Die Module waren erstmals ... mehr anzeigen rahmenlos hatten eine Leistung von 207 KWp. Wir waren damals Vorreiter in Thüringen! weniger anzeigen
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von Christian Bothe
Agrophotovoltaik und Nutzung der LN
Eine sehr interessantes Experiment, wobei ich erst einmal über das senkrechte Aufstellen der Module erschrocken war... Bin gespannt mit welchen Erträgen man rechnen kann, bezogen auf die Solaranlage.Top Agrar sollte das unbedingt weiter verfolgen!
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