Rund 100 Kilometer nordöstlich von Berlin entsteht in den nächsten Wochen ein Leuchtturm-Projekt der Energiewende. In der uckermärkischen Gemeinde Randowtal errichtet der Projektierer juwi im Windpark Schmölln II zwei Windenergie-Anlagen der Multi-Megawatt-Klasse sowie einen Batteriespeicher. Das Unternehmen hatte im September 2020 bei der ersten bundesweiten Innovationsausschreibung der Bundesnetzagentur einen Zuschlag für dieses innovative Projekt bekommen – es ist laut juwi bislang das bundesweit einzige „Wind+Speicher“-Projekt dieser Art.
2 Anlagen mit je 3,6 MW
Derzeit wird die Infrastruktur vor Ort für den Bau der beiden Windenergie-Anlagen vom Typ Vestas V136 mit einer Nennleistung von jeweils 3,6 Megawatt vorbereitet. Die Inbetriebnahme ist im Januar 2022 geplant. Eine Besonderheit ist der Bau der zusätzlichen Speichereinheit. Geplant ist ein Lithium-Ionen-Speichersystem mit einer Kapazität von drei Megawattstunden von Smart Power inklusive der entsprechenden Mess- und Regelungstechnik. Dafür sind ein Container (1 x 40 Fuß) und ein 20-Fuß-Rahmen für die Powerstation vorgesehen. „Damit können wir den Strom konstanter als bisher und vor allem auch in windarmen Zeiten in das Stromnetz einspeisen“, erläutert juwi-Projektleiter Frank Elbers.
PPA-Verträge für den Strom
Auch bei der Projektfinanzierung geht juwi mit seinem Mutterkonzern MVV und seinem Partner CEE Group neue Wege. Neben der fixen Marktprämie, die sich juwi im Rahmen der Innovationsausschreibung im September 2020 für eine Laufzeit von 20 Jahren sichern konnte, profitiert der künftige Betreiber CEE Group auch von dem Power-Purchase-Agreement (PPA), das juwi und die MVV zusammen mit dem Projekt für eine Laufzeit von zunächst zehn Jahren anbieten.
Die MVV Trading erwirbt den Strom aus den von juwi entwickelten Windenergieanlagen und übernimmt ebenfalls die Vermarktung der Flexibilität, die aus dem zusätzlichen Batteriespeicher kommt, vom Betreiber CEE Group zu einem garantierten Festpreis über die zehnjährige Laufzeit des PPA.