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EU-Energie- und Umweltminister für E-Fuels im Verbrennungsmotor

Nach dem Treffen der europäischen Umweltminister sollen PKW-Neuwagen ab 2035 vollständig CO2-frei fahren – entweder elektrisch oder mit synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels).

Lesezeit: 4 Minuten

Die europäischen Energie- und Umweltministerinnen und -minister haben ein umfassendes Klimaschutzpaket auf den Weg gebracht. In Luxemburg verständigten sie sich bei ihrem zweitägigen Treffen auf weitreichende Verschärfungen bestehender Klimaschutzvorgaben. Grundlage dafür ist das „Fit-for-55-Paket“ der EU-Kommission, mit der die EU ihre Klima-Emissionen bis 2030 um 55 % senken und damit die Vorgaben des Pariser Weltklimaabkommens einhalten will.

Die Beschlüsse der Energie- und Umwelträte:

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  • der CO2-Zertifikatehandel soll auf weitere Sektoren ausgeweitet werden.
  • PKW-Neuwagen sollen ab 2035 vollständig CO2-frei fahren; dazu soll die Elektrifizierung im Verkehr vorangetrieben werden. Das EU-Endenergieeffizienzziel soll deutlich angehoben werden und zum ersten Mal verbindlich sein.
  • Das bereits verpflichtende Ziel für erneuerbare Energien soll von 32 % auf 40 % angehoben werden, mit ambitionierten Sektorzielen für Wärme, Verkehr, Gebäude und Industrie. Hinzu kommen Ziele und Rahmenvorgaben für den Hochlauf von grünem Wasserstoff.
  • Sozialschwache Haushalte sollen über einen Klimasozialfonds entlastet werden. 


Im nächsten Schritt werden die Energie- und Umwelträte unter tschechischer EU-Ratspräsidentschaft zusammen mit dem Europäischen Parlament im Trilog-Verfahren weiterverhandeln. Für diese endgültige Neuformulierung relevanter Klimaschutz-Richtlinien des Fit-for-55-Pakets ist das kommende zweite Halbjahr 2022 vorgesehen.

Vorschlag für E-Fuels

Die EU-Kommission hatte im Rahmen des Pakets „Fit für 55“ vorgeschlagen, die Vorschriften für die CO2-Emissionen von Personenkraftwagen und leichten Nutzfahrzeugen fortzuschreiben. Demnach müssen die Hersteller ab dem Jahr 2030 anspruchsvollere CO2-Flottengrenzwerte erfüllen, als das bislang der Fall ist. Im Jahr 2035 beträgt die Minderung sowohl bei Pkw als auch bei leichten Nutzfahrzeugen 100 %.

Weiterhin wird dem Beschluss zufolge die Kommission einen Vorschlag machen, wie nach 2035 außerhalb der Flottengrenzwerte noch Fahrzeuge zugelassen werden können, die dann ausschließlich mit klimaneutralen Kraftstoffen (E-Fuels) betrieben werden; dabei muss dies im Einklang mit dem EU-Recht und in Übereinstimmung mit den Klimazielen der EU stehen. Einen Vorschlag für den Bereich außerhalb der Flottengrenzwerte wird die EU-Kommission entwickeln und vorlegen. Von diesem Beschluss geht das klare Signal zur Marktentwicklung der E-Mobilität aus. Die Industrie, die die Umstellung auf Elektroautos bereits vorantreibt, bekommt Investitionssicherheit, teilt das Bundeswirtschaftsministerium mit.

E-Fue-Alliance: „Beschlüsse sind mutlos“

„Die Position der EU-Energieminister zur Reform der Erneuerbaren Energien Richtlinie (RED III) ist enttäuschend. Die Beschlüsse springen zu kurz und zeugen von mangelndem Mut der Minister, größere Schritte für eine klimafreundlichere und diversere Energieversorgung zu unternehmen“, erklärt Ralf Diemer, Geschäftsführer der eFuel Alliance.

Die EU-Kommission hatte in ihrer im Mai veröffentlichten RePowerEU-Strategie als Reaktion auf die gestiegenen Energiepreise und die drohenden Lieferausfälle aus Russland im Mai unter anderem vorgeschlagen, den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergiemix im Jahr 2030 auf 45 % zu steigern. Die EU-Energieminister beließen es beim ursprünglichen Kommissionsvorschlag von 40 %.

„Neben der Klimakrise sind wir seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine Ende Februar auch mit einer drohenden Energieversorgungskrise konfrontiert. Angesichts dieser Herausforderungen wäre eigentlich größerer Ehrgeiz der Mitgliedstaaten für mehr Klimaschutz und Versorgungssicherheit im Energiesektor folgerichtig. Dabei könnten erneuerbare Kraftstoffe bis zu 70 % des russischen Rohölimports bis 2030 ersetzen, wenn entsprechende Vorgaben in der REDIII gemacht werden“, unterstreicht Diemer.

Unterziel zu gering


Ebenso hatte die EU-Kommission empfohlen, ein Unterziel für den Einsatz von erneuerbarem Wasserstoff und darauf basierender klimaneutraler Kraftstoffe, sogenannter eFuels, im Verkehrssektor von 2,6 % in 2030 auf 5 % zu erhöhen: „So sehen wir es bei der eFuel Alliance ebenfalls. Aber auch hier zeigen sich die EU-Energieminister trotz der drängenden Probleme wenig ambitioniert und wollen lediglich ein indikatives Ziel von 2,6 % erreichen. Zwar kann dieses Unterziel durch eine mögliche Doppelanrechnung von eFuels statistisch auf 5,2 % bis 2030 erhöht werden – dem Klima hilft das aber nicht weiter, denn es kommt nicht auf die Statistik, sondern auf real in den Markt gebrachte Stoffe an“, so Diemer.


Umso wichtiger sei es jetzt, dass das Europäische Parlament, dessen Entscheidung noch aussteht, entschlossener vorangeht. „Wir müssen jetzt die Weichen stellen, damit wir einerseits unsere Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland reduzieren, eine diversere Importstrategie für eFuels verfolgen und gleichzeitig unsere Klimaziele erreichen können. Es bestreitet ja niemand, dass eFuels und Wasserstoff ein entscheidender Schlüssel zur Lösung des Problems sind – aber dazu bräuchte es dann auch die entsprechenden Entscheidungen für die richtigen Rahmenbedingungen.“

Die eFuel Alliance fordert daher eine THG-Minderungsqote für den Verkehrssektor von mindestens 20 % und ein Unterziel für erneuerbaren Wasserstoff und eFuels von 5% in 2030.

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