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Biokrafstoffe

EU-Klimaziel: Klimaschutz im Verkehr ist Fata Morgana

Die Pläne der EU, mit der Brüssel die Emissionen im Verkehr senken will, bezeichnet die Biokraftstoffindustrie als fachlich unseriös. Biokraftstoffe sollen dabei außen vor bleiben.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit E-Mobilität, Wasserstoff und strombasierten Kraftstoffen will die EU-Kommissionen für mehr Klimaschutz im Verkehr sorgen. Das geht aus dem in Brüssel bekannt gewordenen „2030 climate target plan“ hervor. Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) kritisiert das Vorhaben scharf. „Die Kommission verkennt vollständig die Realitäten im Verkehrssektor und will die Emissionen mit Instrumenten senken, die erst in einigen Jahren überhaupt in messbarem Umfang verfügbar sind”, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim VDB. Gleichzeitig sollen nachhaltig produzierte Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse durch neuartige Biokraftstoffe ersetzt anstatt ergänzt werden. “Diese Pläne der Kommission sind fachlich unseriös, sie will Klimaschutz mit einer Fata Morgana erreichen. Sollte die Kommission diesen abstrusen Plan umsetzen, werden die Emissionen im Verkehr nicht sinken, sondern steigen”, sagte Baumann.

E-Autos und Wasserstoff erst ab 2030

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Elektromobilität und Wasserstoff müssten vorangebracht werden, seien aber bis zum Jahr 2030 nicht im Entferntesten in der Lage, die erforderliche Minderung der Treibhausgasemissionen zu erbringen. Wie weit die Kommission sich von den Realitäten entfernt hat, zeige ihr Ansinnen, ohne Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse auskommen zu wollen, die in dem Zeitraum bis 2030 den mit Abstand größten Beitrag leisten könnten. „Offenbar nimmt die Europäische Kommission eher ein grandioses klima-, industrie- und landwirtschaftspolitisches Scheitern in Kauf, als sich von ihrem konzeptionellen Irrweg zu verabschieden.“ Auf anderen Kontinenten gehe man weniger ideologisch vor. Europa werde deshalb als Folge der Politik der Kommission Rohstoffe zur Biokraftstoffproduktion voraussichtlich exportieren. Derzeit sind Biodiesel und Bioethanol praktisch die einzige Alternative zu fossiler Energie im Straßenverkehr. Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse können bis 2030 rund 60 Mio. t CO₂ einsparen, was nach Angaben des Umweltbundesamtes den CO₂-Jahresemissionen von Irland entspricht.

Steigender CO₂-Preis befürchtet

Die Kritik der Biokraftstoffindustrie entzündet sich zudem daran, dass der Verkehrssektor in den Europäischen Emissionshandel (EU-ETS) einbezogen werden soll. Dies brächte angesichts dann massiv steigender CO₂-Preise erhebliche Probleme für Energiewirtschaft und Industrie mit sich. Schließlich gibt es in Deutschland für den Straßenverkehr mit der Treibhausgasquote bereits seit Jahren eine anspruchsvolle CO₂-Bepreisung. Während die Preise im EU-ETS bei rund 25 €/Tonne CO₂ liegen, kostet sie im Verkehr ein Vielfaches. „Durch die sehr unterschiedlichen CO₂-Preise im EU-ETS und im Verkehr käme es zu großen Verwerfungen, wenn beide Systeme zusammengeführt würden. Auch hier zeigt sich, wie weit entfernt die Vorschläge der Kommission von der wirtschaftlichen Machbarkeit sind“, sagte Baumann. Ein separater Emissionshandel für den Gebäude- und Verkehrssektor sei zwar vorstellbar. Schließlich würde dies auch gezielt die Branchen betreffen, die von der Kommission erreicht werden sollen. Die bestehenden ordnungsrechtlichen Vorgaben müssten in diesem Fall jedoch fortgeführt werden, damit die Klimaschutzziele tatsächlich erreicht werden.

Der VDB fordert, dass alle erneuerbaren Kraftstoffe – insbesondere Biodiesel, Bioethanol und Biomethan – auf die Flottengrenzwerte für Fahrzeuge angerechnet werden.

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