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Expertenrat: Klimaschutzziele für 2030 ohne Paradigmenwechsel kaum erreichbar

Die gesamte jährlich erzielte THG-Minderungsmenge müsste sich im Vergleich zur Entwicklung der letzten zehn Jahre mehr als verdoppeln, um die Zielmarken von 2030 noch zu erreichen.

Lesezeit: 3 Minuten

Hart ins Gericht mit den deutschen Klimaschutzmaßnahmen der letzten Jahre geht der Expertenrat für Klimafragen, der heute seinen ersten Zweijahresbericht zur Zielerreichung 2030 vorgelegt hat. Laut dem Bericht sind die deutschen Treibhausgas-(THG)-emissionen zwischen 2000 bis 2021 um 26,6 % bzw. temperaturbereinigt um 27,3 % gesunken. Nach Einschätzung des Expertenrates ist das – gemessen an den Zielen für das Ende der Dekade – viel zu wenig.

Agrarsektor hinkt bei THG-Senkung hinterher

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Der Agrarsektor, der zusammen mit der Abfallwirtschaft und „Sonstigen“ nur ein Zehntel der allgemeinen Klimagasemissionen ausmacht, reduzierte seinen jährlichen THG-Ausstoß im Berichtszeitraum um rund 9 % auf 61 Mio t CO2-Äquivalent und damit deutlich weniger als alle anderen betrachteten Sektoren. Ein stetiger Trend ist hier zudem nach Einschätzung der Fachleute nicht ersichtlich. Nach einem zwischenzeitlichen Anstieg waren die Emissionen beispielsweise erst 2016 wieder auf das 2000er Niveau gesunken. Als Hauptemissionsfelder gelten dabei die Nutztierhaltung und die landwirtschaftlich genutzten Böden.

Das Expertengremium weist darauf hin, dass bei der Berechnung der THG-Emissionen in der Tierhaltung zu berücksichtigen ist, dass Deutschland bei Schweinefleisch Nettoexporteur und bei Rindfleisch Nettoimporteur ist. In Summe führt dies dazu, dass die deutsche Veredlungsbranche 2021 netto 13.000 t CO2-Äquivalent exportiert hat.

Fleischnachfrage international reduzieren

Die Klimaexperten gehen auch aus diesem Grund davon aus, dass die durch den Verzehr von Nutztieren und die Produktion von Milch entstehenden THG-Emissionen sich national kaum ohne harte Minderungswerte der Emissionen durch die Erzeugungshöhe beeinflussen lassen. Sie halten es für sinnvoll, vor allem durch die Erhöhung der Transparenz der Folgen eines hohen Fleischverbrauchs international die Nachfrage nach Fleisch zu reduzieren.

Schärfere Maßnahmen sind nach ihrer Überzeugung auch in den anderen Sektoren unumgänglich, sollen die Klimaschutzziele 2030 noch erreicht werden. „Die gesamte jährlich erzielte Minderungsmenge müsste sich im Vergleich zur historischen Entwicklung der letzten 10 Jahre mehr als verdoppeln“, verdeutlichte Ratsmitglied Prof. Thomas Heimer. Im Industriesektor wäre etwa eine 10-fache und beim Verkehr sogar eine 14-fache Steigerung der durchschnittlichen Minderungsmenge pro Jahr notwendig. Die Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude und Verkehr machten im Jahr 2021 gemeinsam rund 90 % der Treibhausgasemissionen aus.

Weitere Hebel notwendig

Das bisherige Ausbautempo bei Solar- und Windenergieanlagen, Wärmepumpen oder der Elektromobilität wird laut dem Zweijahresgutachten bei weitem nicht ausreichen, um die jeweils anvisierten Ausbauziele der Regierung zu erreichen. Zudem wird darin deutlich, dass im gleichen Maße der Abbau des fossilen Bestands im Gebäude- oder Verkehrssektor (Kapitalstock), beispielsweise von Öl- und Gasheizungen oder des fossilen Pkw-Bestands, notwendig wäre, um die Klimaziele auf diesem Wege zu erreichen.

„Gelingt es nicht, die Trendwende hin zu einem schnellen Umbau des Kapitalstocks zu realisieren, wird ein Erreichen der Klimaziele nur möglich sein, wenn weitere Hebel, wie die Aktivitätsentwicklung in Verbindung mit einer entsprechenden Änderung des Konsumverhaltens, ebenfalls stärker adressiert werden“, verdeutlichte die stellvertretende Ratsvorsitzende Dr. Brigitte Knopf.

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